Duisburg. .

Im Frühjahr 2012 begannen auf dem Alten Friedhof am Sternbuschweg in Neudorf die umfangreichen Arbeiten an der Böninger-Gruft. Nun, anderthalb Jahre später, ist endlich die Zielgerade erreicht: Denn laut Klaus Keulen, Leiter der Abteilung Friedhöfe bei den zuständigen Wirtschaftsbetrieben, soll die Restaurierung im Oktober fertiggestellt sein. Und an Allerheiligen (1. November) wird das prächtige Resultat der ganzen Mühen erstmals auch für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Die Grabanlage – seit 1990 in Besitz der Stadt Duisburg und auf den 17 städtischen Friedhöfen die einzige ihrer Art – ist bei einer neuerlichen Stippvisite kaum wiederzuerkennen. Steinmetze und Gärtner haben im Innen- und Außenbereich vorzügliche Arbeit geleistet. Die zuvor zugewucherte Gruft ist von Pflanzen und Sträuchern komplett befreit. Glatter, gepflegter Rasen bildet einen schlicht-schönen, harmonischen Rahmen um das aus Sandstein gefertigte Ensemble.

Über Spenden und Zuschüsse finanziert

„Durch den Wurzeldruck war zuvor die Dachhaut verletzt worden. Dadurch drang früher immer wieder Wasser ins Innere ein. Jetzt ist alles dicht“, freut sich Keulen. Das sei Grundvoraussetzung gewesen, um die Grabstätte auszutrocknen. „Wobei es auch nicht knochentrocken sein darf, sonst fängt es hier nämlich ganz schnell an zu bröseln“, erklärt Keulen.

Bislang wurden 66.000 Euro in das Projekt investiert, am Ende werden es knapp über 70.000 sein. „Knapp 20.000 Euro davon steuern wir als Wirtschaftsbetriebe bei, den Rest konnten wir über Spenden und Zuschüsse finanzieren.“ Die Hilfe kam von der Bezirksregierung Düsseldorf, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz sowie der Bestatter- und der Friedhofsgärtner-Innung Duisburg.

Verwitterte Schrift wurde erneuert

Neben einer Grundreinigung wurden mit Hilfe einer Steinersatzmasse auch Lücken und Löcher gestopft. Die Eingangspforte bekam zudem ihre Ursprungsfarbe verpasst: ein mattes Schwarz. Auf diesen Farbton waren die Kräfte einer Schlosserei gestoßen, die sich um die Restaurierung der metallenen Konstruktion gekümmert hatten.

Im Inneren der Gruft fallen sofort die im Farbton Alt-Weiß gestrichenen Wände auf. Alles wirkt hell und lichtdurchflutet, auch weil die Luftschächte komplett saniert wurden. Das Innere der Gruft besteht aus vier Kammern. Zwei von ihnen sind neu gemacht – soll heißen: alles wurde gesäubert und die verwitterte Schrift wurde erneuert. Die beiden anderen verbleiben im ungepflegten Urzustand. „Das tun wir, um den Unterschied sichtbar zu machen“, erklärt Keulen. An Allerheiligen kann jeder nachschauen, ob das geklappt hat.