Duisburg. Unter dem Motto “Wir sind Duisburg“ ruft das Bündnis für Toleranz und Zivilcourage am Donnerstag zur Kundgebung vor der Moschee in Marxloh und dem “Problemhaus“ in Bergheim auf. Grund dafür ist der angekündigte Aufmarsch der “Pro Deutschland“-Bewegung, dem so Einhalt geboten werden soll.
„Wir sind Duisburg“ lautet das Motto der Kundgebung gegen den Aufmarsch der rechtsgerichteten „Pro Deutschland“-Bewegung am Donnerstag, zu dem das Bündnis für Toleranz und Zivilcourage aufruft. Um 12.30 Uhr will man den „braunen Brandstiftern“, wie sie der Landtagsabgeordnete Rainer Bischoff (SPD) bezeichnet, vor der Moschee in Marxloh zunächst die kalte Schulter zeigen. Zwei Stunden später in Bergheim vor dem Haus In den Peschen, will man ihnen sagen, dass „rechte Tendenzen in unserer Stadt keinen Platz haben“, so Angelika Wagner vom Deutschen Gewerkschaftsbund, der dem Bündnis ebenso angehört wie der Unternehmerverband oder die Kirchen.
Der „volksverhetzende Wanderzirkus“ (Bischoff) sei wie üblich vor Wahlen in Deutschland unterwegs, passe meist in einen Kleinbus. Trotzdem werde man den „Rechtspopulisten nicht das Feld überlassen.“ Und auch Pfarrer Heiner Augustin, der sich in Bergheim mit der Zuwanderung und der Situation im und um das Haus In den Peschen intensiv befasst, sagt: „Rechte Parolen sind keine Antworten auf die Probleme in unserer Stadt.“
Probleme sollen nicht geleugnet werden
Verleugnen will die bestehenden Probleme niemand, und das soll auch bei der Gegenkundgebung In den Peschen deutlich werden: Neben dem Oberbürgermeister, der auch Schirmherr des Bündnisses für Toleranz und Zivilcourage ist, werden ein Vertreter der Nachbarschaft und ein Vertreter der Hausbewohner sprechen. Auch Pfarrer Heiner Augustin und die Vorsitzende der DGB-Region Duisburg-Niederrhein, Angelika Wagner, werden ab 14.30 Uhr das Wort ergreifen. Für diesen Zeitpunkt haben die Rechtspopulisten ihre Kundgebung vor dem Haus In den Peschen angemeldet.
In Anbetracht der Tatsache, dass der Donnerstag ein Werktag ist und noch Schulferien sind, rechnet das Bündnis nicht mit Überraschungen bei der Teilnehmerzahl. Dennoch sei es wichtig, durch die Kundgebung zu zeigen, dass „wir in Duisburg unsere Probleme selbst lösen können und niemand aus anderen Teilen des Landes uns sagen muss, wie das gehen soll“, so Heiner Augustin. Zurzeit werde versucht, das Thema zu politisieren. „Es ist aber eine rein menschliche Frage.“
Die Probleme mit den Roma in Bergheim könnten nur durch Gespräche und nicht durch Parolen gelöst werden. „Nachbarn und Bewohner des Hauses werden zur Zeit von verschiedenen Gruppen instrumentalisiert. Das wird aber nicht zu einer Lösung führen“, ist er sich sicher.
Bürgerwache für Roma in Duisburg