Duisburg. Der Einbrecher von heute hat keine festen Zeiten. So unterschiedlich der Tagesablauf seiner potenziellen Opfer, so unterschiedlich seine Einbruchszeit. Er setzt sich in den allermeisten Fällen auch nicht auf die Lauer, um den Tagesrhythmus auszuspionieren.

Der Einbrecher von heute hat keine festen Zeiten. So unterschiedlich der Tagesablauf seiner potenziellen Opfer, so unterschiedlich seine Einbruchszeit. Er setzt sich in den allermeisten Fällen auch nicht auf die Lauer, um den Tagesrhythmus auszuspionieren. „Jeder Täter läuft Gefahr, dass sein Vorhaben eine Nullrunde wird“, sagt Hauptkommissar Uwe Gärtner. Er wird sich daher nicht die Mühe machen, kleinliche Detektivarbeit zu leisten. Viel zu viel Aufwand – wo doch Kosten und Nutzen vorab gründlich abgewägt werden.

Sich in den Täter hineinzuversetzen, sei schon die halbe Miete, damit der Urlauber nach der verdienten Entspannung, seine Wohnung nicht im durchwühltem Chaos vorfinde. Grundsätzlich gelte: Mache deine Abwesenheit nicht publik. „Viele veröffentlichen bei Facebook: ,So, ich bin dann mal drei Wochen in Spanien’ oder hinterlassen auf ihrem Anrufbeantworter eine nette Urlaubsansage“, so Gärtner. Das sollte tunlichst unterlassen werden. „Man weiß nie, wer wo seine Ohren spitzt, auch in der Kneipe nebenan könnte jemand böse Absichten haben.“

Konzept vor Ort erstellen

Die Polizei in Duisburg bietet eine kostenlose Beratung an. Im Internet gibt es unter www.polizei.nrw.de, nützliche Tipps zum Thema. Interessierte, die eine persönliche Beratung für ihre Wohnung/Haus wünschen, können unter 280-4762/-4763 mit Uwe Gärtner oder Manfred Zimmermann Kontakt aufnehmen. „Die Ortsbesichtigung steht für uns im Fokus“, sagt Gärtner. Erst dort können sinnvolle Konzepte erstellt werden. Seriöse Sicherheitsfirmen werden empfohlen.

Bis einschließlich Juni gab es dieses Jahr laut Polizeistatistik, insgesamt 959 gemeldete Wohnungseinbrüche.

Die zweite Regel: Haus oder Wohnung möglichst bewohnt aussehen lassen. „Da ist vor allem die Nachbarschaft gefragt. Sie sollten die Rollläden hoch- und runterlassen, nicht nur die Blumen gießen, sondern auch mal den Rasen mähen“, so Gärtner. Ganz wichtig ist es, den Briefkasten nicht überquellen zu lassen – das wäre sonst das erste sichere Indiz, dass niemand da ist. Wer einen Garten hat, soll dort einen prüfenden Blick walten lassen. „Eine Leiter im Garten wäre natürlich eine willkommene Einladung für den Einbrecher, die muss ganz klar weg“, erklärt der Präventionsexperte. Aber auch Tische und Stühle müssen begutachtet werden. Kann der Stuhl auf dem Tisch eine Höhe erreichen, mit der sich jemand einen guten Einstieg verschaffen kann?

"Dem Täter eine Entscheidungshilfe geben"

Was die Sicherheit von Türen und Fenstern angeht, sollte man nicht knauserig sein, meint Uwe Gärtner. „Was nützt ein billiger Einbau, wenn die Maßnahme den Täter nicht abhalten kann – das wäre rausgeschmissenes Geld.“ Eines sei sowieso klar: Will der Täter reinkommen, weil sich in der Wohnung die sprichwörtliche Goldgrube findet, dann kommt er auch rein. Die Präventionsstelle der Polizei, zu der Gärtner gehört, hat ein Ziel: „Wir wollen dem Täter eine Entscheidungshilfe geben“. Diese sollte lauten: „Du schaffst es hier nicht in kurzer Zeit einzubrechen, das Risiko erwischt zu werden, ist zu hoch.“