Duisburg. .
Der Wind weht für alle, lässt die Flaggen von MSV über Sparkasse und Bank für Schifffahrt bis Köpi oder Daimler-Benz wehen, vor allem aber die vielen Farben von Reedereien und anderen mit der Binnenschifffahrt verbundenen Unternehmen wie Imperial, Lehnkering, Duisport und andere. Jährlich zu Ostern werden die Flaggen gehisst am Mast auf der Mühlenweide, als Gruß an die Schiffer auf dem Rhein und als Zeichen der Verbundenheit der Stadt mit der Schifffahrt.
Um die 100 Flaggen – ganz oben die Europas, dann die Farben Deutschlands, Nordrhein-Westfalens und der Stadt Duisburg – flattern Jahr für Jahr am 34 Meter hohen stählernen Mast (dazu kommen fünf Meter Sockelhöhe), der aussieht, als könnte er auch an Bord eines Windjammers stehen. Gestiftet wurde der Fahnenmast 1960 durch die Duisburger Schiffervereine als Geschenk an die Stadt.
Abriss vermieden
Bürgerliches Engagement war 2008 wieder erforderlich, als der Mast auf der Kippe stand. Betonkonstruktion und Seilhalterungen waren so massiv geschädigt, dass ans Hissen der Fahnen nicht mehr zu denken war. Und: Die Kassen der Stadt waren leer – in Duisburg kein neues Phänomen. Dem Wahrzeichen der Mühlenweide drohte der Abriss.
Duisburgs schönste Seiten
Benno Lensdorf, Bürgermeister und Ruhrorter, gehörte mit der „Fördergesellschaft Maritimes Ruhrort“ zu denen, die sich auf die Suche nach Sponsoren machten. Stolze 60.000 Euro waren für die Mast-Ertüchtigung kalkuliert. Rund 500 Förderer fanden sich schließlich, unter ihnen Firmen in großer Zahl. Die erste Spende, fünf Euro, steuerte ein Schüler aus Moers bei.
50 Euro fürs Flaggehissen
50 Euro kostet das Flaggezeigen aktuell. Außer Unternehmen sind inzwischen auch Privatleute dabei. Die Fahnen werden von einer Firma fachgerecht befestigt. Der frische Wind an der Landspitze zwischen Rhein und Eisenbahnhafen lässt die bunten Textilien nicht nur munter flattern: „Nach einem Jahr sind die durch“, beschreibt Lensdorf die Fahnen-Lebensdauer. Der Schriftzug seiner Firma „benno“ flattert natürlich mit.
Die beste Aussicht auf den Flaggenmast bietet der große Biergarten zu seinen Füßen, der bei entsprechendem Wetter öffnet. Und richtig Trubel rund um den Mast herrscht alljährlich im Sommer, wenn im Rahmen des Ruhrorter Hafenfestes auf der Mühlenweide die Kirmes die Besuchermassen lockt. Und der Blick aufs Feuerwerk ist nirgendwo besser.
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