IHK stellt passend zum Sommer Studie zum Duisburger Weihnachtsmarkt vor
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Duisburg. . Zwar ist es Sommer, aber die Temperaturen sind eher winterlich und passen zur Duisburger Weihnachtsmarkt-Studie, die die IHK Ende Juni vorgestellt hat. Danach profitiert der Einzelhandel in der City besonders vom Marktgeschehen. Weshalb man auch über eine Verlängerung bis Jahresende nachdenkt.
„Der Weihnachtsmarkt ist eine kleine Gelddruckmaschine.“ So fasste IHK-Handelsexperte Michael Rüscher eine „Rentabilitätsbetrachtung“ zusammen, die am Dienstag vorgestellt wurde. Wichtigstes Testat: Der Markt vor dem Fest spült knapp 82 Millionen Euro in die Kassen.
Und zwar nicht nur der Marktbeschicker. Nach der aktuellen Untersuchung der Fachhochschule Westküste in Heide (Schleswig-Holstein) kommen die Anbieter von Glühwein bis Weihnachtsdeko auf 27,8 Millionen Euro Bruttoumsatz. 54 Millionen Euro entfallen auf Handel und Gewerbe rund um den Weihnachtsmarkt. „Wir merken es bei uns im Laden sehr deutlich: Wenn der Weihnachtsmarkt eröffnet ist, steigt die Kundenfrequenz“, ist die Erfahrung von Johanna Groeneweg-de Kroon, Kaufhof-Chefin und Vorsitzende des City-Managements.
Einzelhandel wünscht sich Verlängerung bis Silvester
Kein Wunder, dass auf dem Wunschzettel vieler Händler in der Innenstadt eine Verlängerung des Weihnachtsmarktes ganz oben steht. Beispielsweise bis Silvester. Die Woche „zwischen den Jahren“ ist erfahrungsgemäß eine der umsatzstärksten im Einzelhandel. Nachgedacht wird auch an eine Verlängerung mit einer kleineren Anzahl an Marktständen. Aber feste Pläne gibt es noch nicht, nur intensive Überlegungen.
Eine Grundlage der „Rentabilitätsbetrachtung“ ist die Befragung von 387 Weihnachtsmarktbesuchern im November und Dezember letzten Jahres (zum Vergleich: 2012 hatte der markt rund 1,8 Millionen Besucher). Im Jahr zuvor waren bereits die Weihnachtsmarkthändler befragt worden.
2,4 Prozent der Besucher kommen aus Nachbarländern
Fast 38 Prozent der Besucher sind Auswärtige, davon rund ein Fünftel Gäste, die auch in Duisburg übernachten. Über 92 Prozent der Marktbummler kommen aus Nordrhein-Westfalen, aber immerhin 2,4 Prozent aus dem benachbarten Ausland. Jeder sechste Besucher kommt zum ersten Mal zum Duisburger Weihnachtsmarkt, fast ebenso viele sind dem Winterrummel seit zwei Jahrzehnten und länger treu. Über 80 Prozent der Duisburger Marktbesucher besuchen mehr als einmal pro Saison die Stätte geballten Glühweinduftes, vier von zehn auswärtigen Besuchern waren ebenso entschlossen, noch einmal über den Markt zu bummeln.
Weihnachts-Deko sorgt für die richtige Stimmung
123 Stände machten den letzten Weihnachtsmarkt aus, mit einem Angebot von Bratwurst bis Glühwein, von Weihnachtsdekoration bis zu Weihnachtsgebäck.
Die Deko auf dem Markt: beleuchtete Bäume auf der Königstraße, Düsseldorfer Straße und König-Heinrich-Platz, 4,50 m großer Weihnachtsmann vor der Sparkasse, 40 als Tannenbäume geschmückte Fahnenmasten, 850 Tannen, 6000 Meter Lichterketten, 10 000 Glühlampen, Lichternetze mit 300 000 kleinen Glühlampen.
Mehr als 35 Prozent der Besucher kommen mit dem Auto, ein Drittel mit Bus und Bahn, jeder sechste zu Fuß. Bei jedem zweiten Befragten war der Weihnachtsmarkt der Hauptgrund für den Innenstadt-Aufenthalt, nur jeder vierte kam hauptsächlich wegen des örtlichen Einzelhandels. Die Königstraße hat in der Gunst der WeihnachtsmarktBesucher klar die Nase vorn: 45,5 Prozent streben die dortigen Stände an. Zum Vergleich: Düsseldorfer Straße 32,3 Prozent, Münzstraße 22,3 Prozent.
Viele finden das Parkplatzangebot unzureichend
Kritik gab es allerdings auch am winterlichen Marktgeschehen. Die Musik ist nicht jedermanns Sache, und vor allem fehlt es nach Besuchereinschätzung an Angeboten für Kinder. „Platz wäre da“, meint Groeneweg-de Kroon und verweist auf die breite Düsseldorfer Straße zwischen Königstraße und Kaufhof. Dort wäre eine Kinderspielstraße mit einem geballten Angebot für kleine Duisburger und Duisburg-Besucher ohne weiteres unterzubringen.
Auch das Parkplatzangebot ist manchem Befragten unzureichend. Einen bezahlbaren Parkplatz zu finden, ist Groeneweg-de Kroon sicher, sei in anderen Städten deutliche problematischer als in Duisburg: „Im Vergleich ist die Parkplatzsituation bei uns recht gut.
Der Weihnachtsmarkt ist gut aufgestellt
Überhaupt sei der Duisburger Weihnachtsmarkt gut ausgestellt, meint Uwe Gerste, Chef von Duisburg Marketing. Die Gesellschaft war bisher für den Markt zuständig, künftig ist es das Frischekontor.
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