Duisburg. Das einst von der IDE eingereichte Konzept zur Entwicklung hätte die Stadt Duisburg von dringend benötigten Fördermitteln abgeschnitten. Jetzt hat das Stadtentwicklungsdezernat wenige Tage vor Ablauf der Frist einen nagelneuen Umbauplan nach Düsseldorf geschickt.

Viel zu vage in den Zielen und Handlungsschritten, dafür aber viel zu üppig bei der Forderung nach finanzieller Unterstützung durch das Land: Die für die Entwicklung der Duisburger Innenstadt einst zuständige, aber mittlerweile aufgelöste „Innenstadt-Entwicklungs-Gesellschaft“ IDE hatte nach Auffassung der Experten aus Bezirksregierung und Städtebauministerium Ende 2011 einen regelwidrigen Entwicklungsplan für die Innenstadt vorgelegt, der die finanziell strauchelnde Stadt von dringend benötigten Städtebau-Fördermitteln abgeschnitten hätte.

Die unmissverständliche Mahnung aus Düsseldorf im vergangenen Jahr lautete also: Das vorgelegte Handlungskonzept für die Innenstadt Duisburg müsse „grundlegend überarbeitet“ werden, wenn die Stadt jemals wieder an Zuschüsse für öffentliche Projekte der Stadtgestaltung herankommen möchte. Zur Erinnerung: Alleine für die seit Jahren feststeckende Gestaltung der Bahnhofsplatte ist die Stadt auf mehrere Millionen Euro an Landeszuschüssen angewiesen.

Jetzt hat das Stadtentwicklungsdezernat nach Monaten der Nacharbeit nur wenige Tage vor Fristablauf für Städtebauförderung in 2014 einen nagelneuen Umbauplan von der Duisburger Innenstadt nach Düsseldorf geschickt. Ein Plan, dem die Mitglieder des Rates der Stadt am 8. Juli dann nur noch nachträglich ihr Pro oder Contra hinterher rufen können.

Gesamtinvestition wird bei rund 300 Mio. Euro liegen

Das alte, auf Kritik gestoßene Handlungskonzept beschrieb noch Projekte mit einem Gesamtvolumen von 90 Mio. Euro. Rund 40 Mio. davon sollten Fördergelder sein, 10 Mio. sollte die Stadt aus eigener Kraft aufbringen. Das neue Handlungskonzept umfasst jetzt nur noch einen Gesamtrahmen von 30 Mio. Euro. Die angestrebte Förderung liegt bei einer deutlich niedrigen Summe von 14,7 Mio. Euro, nur 3,9 Mio. Euro soll die Stadt als Eigenanteil hinzulegen. Das Gesamtinvest aus privaten und öffentlichen Kassen werde bei rund 300 Mio. Euro liegen. Die Zeitachse: Sechs Jahre, ab heute.

Sechs strategische Ziele sollen mit der neuen Vision von einem besseren Leben in den Aktionsräumen Hauptbahnhof, Altstadt, Handelslagen (Königsstraße und Co), Innenhafen, Dellviertel, Wasserviertel erreicht werden: 1.) Der öffentliche Raum soll aufgewertet werden. 2.) Das Wirtschafts- und Kulturleben soll gestärkt werden. 3.) Innerstädtisches Wohnen soll attraktiver werden. 4.) Verkehrsfunktionen und die Nah-Mobilität sollen besser werden. 5.) Mehr Grünwegevernetzung. 6.) Mehr Bürgerbeteiligung.