Duisburg. . Für die neue Episode kehrt der rabiate Ruhrpott-Bulle nach Duisburg zurück, wenn auch nur für vier Drehtage. Am kommenden Montag stellt er erst einmal das Rathaus auf den Kopf, bevor es weiter zu Hochofen und Yachthafen geht. Der Kult-Kommissar verkörpert wie kein anderer den kernigen Charme des Ruhrpotts.

„Schimmi“ is back in town. Und bringt gleich mal das Duisburger Rathaus unter seine Kontrolle. Der Kult-Kommissar, der wie kaum ein anderer den kernigen Charme des Ruhrpotts verkörpert, muss in der neuen Episode mit dem vorläufigen Titel „Loverboy“ ein angeblich ausgebüxtes Mädchen wiederfinden. Am Montag will er sich im Zuge seiner 46. Ermittlungen im Treppenhaus und im Trausaal des Rathauses herumtreiben.

Früh am Morgen wird das Filmteam von Colonia Media anrücken – für die Trucks werden eigens einige Parkplätze gesperrt. Einer internen Mail zufolge können sich die Rathausmitarbeiter schon mal darauf einstellen, dass sie im Laufe des Tages ab und zu „freundlich“ aus dem Bild gescheucht werden. Auch mit „kleinen Unannehmlichkeiten“ müsse gerechnet werden.

Nur „leichte“ Störungen im Rathaus-Betrieb

Der Rathaus-Betrieb werde durch die Dreharbeiten allenfalls leicht gestört, versichert Stadtsprecherin Anja Huntgeburth.

Wer Schimanski kennt, kann sich kaum vorstellen, dass die Anwesenheit des rabiaten Prügel-Bullen still und leise über die Rathaus-Bühne gehen könnte. Oberbürgermeister Sören Link freut sich dennoch auf den Besuch aus der rauen Tatort-Filmwelt und bittet seine Mitarbeiter um „Verständnis für die begrenzten Einschränkungen“.

Städtetrip auf „Schimmis“ Spuren

Unter fachkundiger Anleitung auf Schimanskis Spuren wandeln kann man in Duisburg bereits seit über einem Jahr. Das Angebot erfreut sich großer Nachfrage: Die sechs verschiedenen Varianten der Tour „Auf Schimmis Spuren durch Duisburg-Ruhrort“ sind regelmäßig ausgebucht. Nun gibt der Veranstalter DU-Tours bekannt, dass man künftig mit dem Duisburger Veranstalter Schauinsland-Reisen kooperieren werde. Der neue Schauinsland-Katalog bietet eine Städtereise nach Duisburg inklusive „Schimmi-Tour pur“ an. Untergebracht werden die „Schimmi-Fans“ im Grand City Hotel Duisburger Hof „im Herzen des Zentrums“. Durch die Kooperation könnten die „Schimmi-Touren“ nun bei 10 000 Reisebüropartnern gebucht werden. Duisburg ist damit neben Oberhausen die zweite Stadt im Ruhrgebiet, für die Schauinsland-Reisen Städtereisen anbietet.

Wäre Schimanski 1981 zu Beginn seiner Polizeikarriere im Duisburger Rathaus aufgetaucht, hätte man ihn hochkant aus dem Paternoster geschmissen. Damals schimpfte man allerorts (auch bei der NRZ) über den „Gassenjargon“ und die „infame Beleidigung des korrekten Beamten“. Heute verlangt die Stadt als guter Gastgeber nicht einmal Miete für die Nutzung der Rathaus-Räumlichkeiten. Lediglich die Sperrungen, die im Rahmen der Dreharbeiten stattfinden müssen, sind als Sondernutzung gebührenpflichtig. Da spricht das korrekte Beamtentum. Am Dienstag ermittelt „Schimmi“ dann rund um den Hochofen, am Mittwoch und Donnerstag wird er den Yachthafen in Augenschein nehmen. Und wenn sich dort alle so sehr anstrengen wie im Rathaus, kommt Schimanski vielleicht noch mal wieder. Und sei es nur, um hier endlich seinen Ruhestand zu genießen.