Duisburg. Der Täter fuhr im Auto vor und attackierte eine Gruppe junger Leute. Er türmte, konnte aber nach einem Autounfall festgenommen werden. Die Hintergründe seiner Attacke sind noch unklar.
Mit lebensgefährlichen Schnittwunden am Hals und schweren Stichverletzungen am Rücken wurden zwei junge Männer in der Nacht zu Sonntag in Duisburger Krankenhäuser eingeliefert. Es war der Ausgang eines Streits, der wohl im Stadtteil Walsum begonnen und dann auf offener Straße in Beeckerwerth fortgesetzt wurde. Der mutmaßliche Täter (20) wurde kurz darauf in Gelsenkirchen nahe der Glückauf Kampfbahn verhaftet, nachdem er auf der A42 mit seinem Fluchtfahrzeug einen Unfall hatte und dann versuchte, zu Fuß zu entkommen.
Auf der Spielstraße mitten in Beeckerwerth, direkt vor der großen Kirche, lagen am Sonntag in den frühen Morgenstunden noch blutverschmierte Tücher und Kleidungsstücke. Der Kirchvorplatz dient an Wochenenden bis spät in die Nacht als Treffpunkt. Gegen 3 Uhr stand hier eine Gruppe junger Menschen zusammen. Plötzlich soll ein Auto vorgefahren sein. Ein Mann sei ausgestiegen und habe einzelne Männer aus der Gruppe mit einer Pistole bedroht, erklärte ein Zeuge. Er habe nicht geschossen, dann allerdings mit einem Messer angegriffen. Zunächst stach er einem 19-Jährigen in den Hals, kurz darauf einem anderen Mann (22) aus der Gruppe, der zur Hilfe kommen wollte, in den Rücken. Das bestätigt auch die Kriminalpolizei. Der Täter stieg in sein Auto und wollte flüchten. Ein weiterer Mann, berichtet der Zeuge, habe versucht, ihn daran zu hindern und dabei eine Scheibe des Wagens eingeschlagen. Doch der 20-Jährige entkam.
Festnahme nach Flucht im Auto
Als die Opfer in Beeckerwerth von herbeigerufenen Rettungskräften versorgt und kurz darauf in Krankenhäuser gebracht wurden, war der Flüchtige schon auf der Autobahn. Nach unbestätigten Angaben soll ein Zivilfahrzeug der Polizei die Verfolgung aufgenommen haben. Auf der A42 nahe der Ausfahrt Zentrum verlor der Mann die Kontrolle über sein Fahrzeug und prallte gegen eine Leitplanke. Leicht verletzt setzte er die Flucht zu Fuß fort, konnte aber von Beamten an der Glückauf Kampfbahn festgenommen werden. In seinem Auto fand die Polizei das Messer und die Pistole.
Am Tatort hatten sich kurz nach der Messerstecherei aufgebrachte Freunde und Verwandte der beiden Opfer versammelt. Auch beim Eintreffen der Spurensicherung um 5.30 Uhr kamen Schaulustige zusammen. Einige der jungen Männer, die sich in der Nacht in Beeckerwerth getroffen hatte, waren ebenfalls wieder vor der Kirche. Einer von ihnen erklärte, dass einzelne Männer aus der Gruppe am Abend in Walsum Streit mit dem Täter hatten, er ihnen aber sonst unbekannt sei. Wie es zu dieser ersten Auseinandersetzung kam, ist nach Polizeiangaben noch unklar. Der 19-Jährige mit den Stichverletzungen am Hals wurde am Sonntagmorgen operiert und ist außer Lebensgefahr.