Hamm. Eine junge Frau aus Rheinberg und ein Mann aus Duisburg stehen im Verdacht, drei Bahnreisende in einem ICE-Abteil eingeschlossen zu haben. Weil die Eingesperrten den Zug deshalb nicht rechtzeitig verlassen konnten, verpassten sie ihren Anschluss. Die Verdächtigen streiten jede Beteiligung ab.
Ein Klick, dann war die Tür zu und der Anschlusszug weg. Einen bösen Scherz haben sich Bahnfahrer am Donnerstagabend im Intercityexpress 554 erlaubt. Sie verriegelten das Zugabteil von zwei Frauen und einem Mann. Den Dreien half kein Rütteln und kein Fluchen: Als sie im Hauptbahnhof Hamm aussteigen wollten, blieb die Tür verschlossen. Der Zug fuhr mit ihnen weiter, die Reisenden verpassten ihren Anschluss.
Erst hinter Hamm wurde ein Zugbegleiter auf die Eingesperrten aufmerksam und öffnete ihnen die Tür. Sie konnten den ICE in Dortmund verlassen.
Zwei Verdächtige waren schnell ausgemacht: Im Dortmunder Hauptbahnhof griff die Bundespolizei eine 22-jährige Rheinbergerin und einen 20-jährigen Duisburger auf. Beide stritten jedoch jegliche Tatbeteiligung ab. Die Beamten leiteten ein Ermittlungsverfahren wegen Nötigung und Freiheitsberaubung ein.