Duisburg. .

Gegen eine private und intime Atmosphäre in seiner Bar wird wohl kaum ein Kneipier etwas haben. Hier war es aber etwas zu viel des Guten. „Das Spielzeug des ,Golf-Club’ ist raus“, sagt Carsten Butterwegge. Denn in der schmalen Straße Am Buchenbaum, zwischen Bahnhofsvorplatz und Königstraße, wird aus der Erotikkneipe gerade der Club „Indie“.

Die Poledance-Stange bleibt

Doch es bleibt ein schön schräger Charme in den Räumen. Das war auch der Grund, warum sich Butterwegge gleich bei der ersten Begehung für das Lokal entschied. „Ich fühle mich hier wie zwischen Amsterdam und St. Pauli“, sagt er. Tatsächlich herrscht im „Indie“ dank der opulent geschmückten Wände mit den schweren Tafeln, dem diffusen Licht und auch ein bisschen Glitzer schon während des Umbaus eine Atmosphäre, die andere Kneipenbesitzer erst mühsam installieren müssen. „Eine Poledance-Stange lasse ich aus nostalgischen Gründen drin“, erklärt Butterwegge lachend.

Zwei Wochen Zeit hat er sich gegeben, um aus dem „Golf-Club“ die Bar „Indie“ zu machen. „Am 2. April hat mir der Vorbesitzer hier alles erklärt, das lief super. Und am 15. April ist die Eröffnung.“ Bewusst an einem Montag: Zu den Partys, die er sonst als Mitbetreiber des geschlossenen „High5Club“ veranstaltet hat, kamen Hunderte. „Hier passen 80 Leute rein“, sagt Butterwegge. Doch die Größe macht das „Indie“ aus. „Ich wollte immer einen Laden haben, in den ich gehen kann und fast jeden kenne, weil es ein Szeneladen ist.“

Jeden Abend ab 19 Uhr

Zwischen Goldengrün, dem Café am Dellplatz und dem Djäzz möchte Butterwegge seine Nische finden. Die Stimmung soll ähnlich sein, die Musik anders. „Ich komme aus dem Rock- und Indie-Bereich, deshalb war eine Bar mit solcher Musik lange mein Traum.“ Der erfüllt sich ab Montag an jedem Abend ab 19 Uhr. Hinter der Theke stehen dann auch fünf ehemalige „High5Club“-Mitarbeiter. „Ich freue mich, dass ich wenigstens einige Leute nach der Schließung wieder beschäftigen kann“, sagt Butterwegge. Die Pläne, einen neuen Standort in Duisburg für den großen Club zu finden, haben er und sein Geschäftspartner Tim Wilke auch noch nicht verworfen. Doch jetzt wird erst mal der kleine Neuanfang gefeiert.