Duisburg. Das Schiebedach des Delfinariums im Duisburger Zoo sorgt derzeit für Ärger: Alte und neue Dachteile passen nicht aufeinander. Wie lange das Delfinarium geschlossen ist, kann auch Zoo-Direktor Achim Winkler nicht sagen: „Aber es ist schon schlimm genug, dass wir unsere Hauptattraktion schließen müssen.“
Mit bloßem Auge ist nicht zu erkennen, was dem Tierpark am Kaiserberg derzeit so viel Ärger aufhäuft und zugleich die ohnehin arg leere Zoo-Kasse durch Mehrkosten und Mindereinnahmen plündert: Es hakt beim Schiebedach des Delfinariums.
Statt mit den Delfinen Besuchern Sprünge und andere artistische Einlagen vorzuführen, steht die Delfinarium-Crew vor den geschlossenen Pforten und muss den Zoo-Gästen erklären, warum sie keine Tümmler-Schau sehen können und viele Fragen beantworten.
Dachteile passen nicht
Die Fragen müssten eigentlich die Techniker und Statiker beantworten. Als „völlig verworren“ bezeichnet selbst Zoo-Direktor Achim Winkler, was sich da über dem Delfinbecken und Zuschauerrängen im Gewirr der Dachverstrebungen tut. Oder eben nicht tut. Da stimmen die Pläne des 2006 erneuerten Dachgerüstes nicht mit den vorgefertigten Nachrüstungen für das 200 qm große Schiebedach überein. Alte und neue Dachteile passen nicht aufeinander. Deshalb sagen die Statistiker ,njet’.
„Das Dach ist eigentlich fertig. Aber der Teufel steckt im Detail. Wir müssen nun aufarbeiten, was da schief gelaufen ist. Die Ungereimtheiten sind aber eben erst jetzt aufgefallen“, meint Winkler. Da mag sich auch spät rächen, dass im Firmenstreit und Firmentausch damals das eigentlich geplante Schiebedach nicht gleich gebaut wurde. Statt dass die Delfine auch im Regen schwimmen, steht jetzt der Zoo im Regen.
"Schlimm genug, dass wir unsere Hauptattraktion schließen müssen"
Denn die Schließung des Delfinariums ist fatal. „Hoch unbefriedigend“, sagt Winkler. Da schwingt schon Galgenhumor bei seiner Rechnung mit, dass das Wetter so wenig zoo-tauglich war, dass sich der jetzige Einnahmeverlust durch die Zehn-Prozent-Rabatt auf den Eintrittspreis angesichts der spärlichen Besucherzahlen in Grenzen hält. Winkler: „Aber es ist schon schlimm genug, dass wir unsere Hauptattraktion, für die viele Besucher extra kommen und das teils mit langer Anreise, schließen müssen.“
Und noch immer kann der Zoo-Direktor nicht abschätzen, wann das Delfinarium öffnen kann. Heute ist ein nächster Klärungstermin mit allen Beteiligten. Winkler hofft auf Lösungen, zumindest auf „gute Zwischenlösungen“. Ob dann letztlich die veranschlagten 350.000 Euro Baukosten ausreichen? Auch das kann Winkler noch nicht abschätzen. Dabei braucht der Zoo, den jetzt erst eine Finanzspritze der Stadt von einer Million Euro aus den ärgsten Noten befreite, jeden Cent. Da hilft auch nicht viel, dass der Zoo prüft, möglicherweise die letzten Teilüberweisungen für das Dach zurückzuhalten.