Brand im alten Stadtbad in Hamborn noch nicht gelöscht - Einsatz bis zum Mittag
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Duisburg. Die Löscharbeiten im ehemaligen Hamborner Stadtbad dauern weiter an. Die Duisburger Feuerwehr rechnet damit, den Einsatz im Laufe des Mittwochvormittages abzuschließen. Das Feuer hat sich in einer schwer erreichbaren Zwischendecke ausgebreitet. Ursache ist sehr wahrscheinlich Brandstiftung.
Die Duisburger Feuerwehr ist seit dem frühen Dienstagmorgen am alten Stadtbad in Hamborn im Einsatz. In dem historischen Hallenbad brennt es in der Zwischendecke einer Sporthalle, die sich im ersten Obergeschoss des unter Denkmalschutz stehenden Gebäudes gegenüber der Rhein-Ruhr-Halle in Hamborn befindet. Auch wenn immer wieder mehr oder weniger Brandrauch aus dem Gebäude quillt, gäbe keine weiteren Auswirkungen im näheren Umfeld, so die Feuerwehr.
Da die Glutnester schwer zu erreichen sind werden sich die Löscharbeiten wohl noch bis zum Mittwochvormittag hinziehen, so ein Sprecher der Duisburger Feuerwehr. Zudem sei der betroffene Bereich einsturzgefährdet. Die Feuerwehrleute können nur mit Vorsicht ans Werk gehen. Um alle Brandherde zu erreichen, müssen die Einsatzkräfte den Hallenboden aufbrechen und die Zwischendecke mit Schaum fluten.
"Eine logistische Herausforderung"
"Der Einsatz ist eine logistische Herausforderung für uns", so ein Sprecher der Feuerwehr. 60 Mitarbeiter der Feuerwehr, des Technischen Hilfswerks und des DRK waren die die ganze Nacht vor Ort. Wegen des Großaufgebots an Einsatzfahrzeugen bleibt die Walter-Rathenau-Straße bis zum Ende der Löscharbeiten gesperrt.
Das beeinträchtigt auch den Nahverkehr auf den DVG-Linien 905, 910 und 917. Busse können die Haltestelle Rhein-Ruhr-Halle nicht anfahren.
Feuerwehrmann verletzte sich bei Löscharbeiten
Noch in der ersten heißen Phase des langwierigen Einsatzes, der gegen 2.15 Uhr am Dienstagmorgen begann, wurde ein Feuerwehrmann verletzt. Ein Rettungswagen brachte den Beamten der Berufsfeuerwehr, der sich nach ersten Informationen wohl Knie und Rücken verdreht hatte, ins Krankenhaus. Dort wird er weiterhin stationär behandelt.
Zunächst war die Duisburger Feuerwehr mit zwei Löschzügen im Einsatz. Zwei Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr wurden alarmiert, um die beiden verwaisten Wachen zu besetzen. Nachdem am Vormittag einige Einsatzkräfte abgezogen wurden, forderte der Einsatzleiter gegen Mittag weitere Löschmannschaften nach. Aktuell, am frühen Abend, ist die Feuerwehr mit 35 Kräften im Einsatz. Ebenfalls vor Ort ist ein Fachberater des Technischen Hilfswerks.
Feuer im alten Stadtbad
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Schon mehrfach Brandstiftung in dem leer stehenden Gebäude
Das seit 15 Jahren leer und unter Denkmalschutz stehende Gebäude war in den vergangenen Jahren bereits häufiger Einsatzort für die Feuerwehr, weil dort Randalierer unterwegs waren und gezündelt wurde. In den vergangenen Tagen fielen marode Bretter von den Fenstern auf den Gehweg, weitere Holzplatten musste die Feuerwehr abreißen, damit der Rauch abziehen konnte.
Auch im aktuellen Fall geht die Polizei nach den bisherigen Ermittlungen davon aus, dass der Brand gelegt wurde. "Es könnte sich aber auch jemand, dem kalt war, drinnen ein Feuer gemacht haben." Jedenfalls sei es Müll gewesen, der dort gebrannt habe, sagte Polizeisprecher Ramon van der Maat. Wie hoch der finanzielle Schaden ist, den der Brand verursacht hat, steht aber noch nicht fest. Auch sind die Ermittlungen der Kripo noch nicht abgeschlossen. Menschen wurden nicht verletzt.
Stadt Duisburg ist für Sicherung des Gebäudes zuständig
Zuständig für die Sicherung des immer weiter verfallenden Gebäudes ist nach wie vor die Stadt. Zwar ist der Verkauf für das gesamte Gelände längst besiegelt, das Stadtbad soll Teil des Factory Outlet Centers werden und eine "Fun & Food-Town" beherbergen, mit Gastronomie und Kinder-Spielangeboten. Doch der Käufer, die Douvil GmbH, ist erst Eigentümer, wenn der Kaufvertrag auch vollzogen wird und die darin verankerten Bedingungen erfüllt sind, sprich: Wenn es eine Baugenehmigung gibt.
Ob der Brand Folgen für die Umbaupläne hat, sei noch unklar, sagte eine Sprecherin von Douvil. Seitens der Stadt oder des Immobilienmanagements lägen keinerlei Rückmeldungen vor: "Erst wenn eine Begehung des Gebäudes mit Fachingenieuren möglich ist, kann etwas gesagt werden." (jr/mawo/ib/hast)
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