Duisburg.
„Es nützt nicht nur der eigenen Kasse, sondern wir tun auch etwas für die Umwelt“ – so bringt Frank Koch, der technische Leiter des Johanniter-Krankenhauses in Rheinhausen, seine Begeisterung für das Projekt „Ökoprofit“ auf den Punkt. Seit vergangenen Sommer nehmen elf kleine oder mittelständische Unternehmen auf Initiative der Stadt Duisburg daran teil. Sie werden dabei von der Firma Baum Consult betreut, die bereits zahlreiche vergleichbare Projekte in NRW begleitet hat – so auch die Erstauflage hier in dieser Stadt im Jahr 2009. Die Grundfragestellung lautet stets: „Wie lassen sich Ressourcen sparen und dadurch auch Betriebskosten senken?“ Gestern zogen alle Beteiligte in den Räumlichkeiten der Wirtschaftsbetriebe im Innenhafen eine Zwischenbilanz.
Neue Behälter für Klinikmüll
Das Johanniter-Krankenhaus mit 600 Mitarbeitern, 353 Betten und 11.000 stationären und 17.000 ambulanten Patienten pro Jahr hat sich bei der Suche nach Einsparpotenzialen auf drei Punkte fokussiert: So werden etwa für den Klinikmüll seit Projektstart nun andere Behälter genutzt: Müllsäcke statt Plastiktonnen. „Das bringt uns eine Ersparnis von 35.000 Euro pro Jahr“, sagt der technische Leiter Frank Koch, der mit Pressesprecherin Sandra Kalkmann die Resultate vorstellte. Zudem wurden drei Heizungspumpen der neuesten Generation eingebaut. Auf 15 Jahre gerechnet, spart dies 18.000 Euro ein. „Und wir haben 40 bis 50 weitere Pumpen im Haus, da ist noch ein Riesen-Einsparpotenzial vorhanden“, sagt Koch.
Dritter Punkt: die Beleuchtung. In Toiletten, Funktionsräumen und fensterlosen Bereichen wurden Präsenzmelder statt normaler Schalter eingebaut. Das Licht erstrahlt nur, wenn tatsächlich jemand im Zimmer ist. 6400 Euro Investition stehen einer Ersparnis von 3000 Euro pro Jahr entgegen – nach zweieinhalb Jahren hat sich die Anschaffung also amortisiert. Mit den Druckluft-Netzen ist bereits der nächste Angriffspunkt ausgemacht. „Denn das Umdenken hört ja nicht mit dem Ende dieses Projektes auf“, so Kalkmann.
„Auch wir sind total begeistert“, berichtet Ralf Krause. Der 49-Jährige ist Geschäftsführer des multikulturellen DRK-Seniorenzentrums „Haus am Sandberg“ in Hochheide, in dem 100 Bewohner untergebracht sind. Hier wurde das Hauptaugenmerk auf das Thema Wasserverbrauch gelegt. Durch den Einbau neuer Perlatoren dem Wasser wird mehr Sauerstoff zugefügt, so dass die Gesamtverbrauchsmenge dadurch deutlich reduziert werden kann . Zudem wurden in Duschen Thermostate installiert und die Wassertemperatur in den Waschbecken neu reguliert. „Bis zum Sommer hoffen wir so 7000 bis 8000 Euro einsparen zu können“, so Krause. Und im gesamten Mitarbeiterteam stößt die Aktion auf großen Anklang. „Wir haben viele jüngere Leute dabei. Bei denen ist das Bewusstsein für einen umweltschonenden Arbeitsalltag bereits vorhanden.“
Das Johanniter-Krankenhaus
