Duisburg. Vor dem Duisburger Landgericht müssen sich jetzt ein 16-Jähriger und ein 20-Jähriger in einem Prozess um mehrfache Brandstiftungen verantworten. Beide sind bei der Polizei als Intensivtäter belastet. Am ersten Prozesstag haben sich gegenseitig belastet.

Ein 16-jähriger Intensivtäter und sein 20-jähriger Kumpane müssen sich wegen mehrfacher Brandstiftung vor der Jugendkammer des Duisburger Landgerichts verantworten. Ihnen wird vorgeworfen Mülltonnen und Autos angezündet zu haben. Vor knapp einem Jahr hatte die Jugendkammer noch große Milde bewiesen, als der 16-Jährige schon einmal wegen ähnlicher Taten vor Gericht stand. Damals hatte er Autos angezündet und Sperrmüllhaufen in Brand gesetzt.

Mit ein wenig Pech hätte am Abend des 6. November 2012 in Walsum ein Einfamilienhaus abbrennen können. Brandstifter hatten eine Mülltonne angezündet. Das Feuer hatte bereits eine Plastik-Regenrinne angeschmolzen. Das Eingreifen der Bewohner verhinderte Schlimmeres. Für diese und weitere Brandstiftungen müssen sich seit gestern ein 16-jähriger und ein 20-jähriger Walsumer vor der Jugendkammer des Landgerichts verantworten.

Drei Autos abgefackelt? "Er wollte Action"

Innerhalb weniger Tage sollen sie im Oktober und November 2012 auch drei Autos abgefackelt haben. Die beiden Angeklagten schoben sich die Hauptverantwortung am Donnerstag allerdings gegenseitig in die Schuhe. „Er wollte Action“, so der 16-Jährige über seinen Mitangeklagten. „Ich war nur dabei.“

Bei einer Brandstiftung will er den Tatort sogar vorzeitig verlassen haben. Das Echo klingt ähnlich: „Er hat das gemacht“, so der 20-Jährige, der nur eine Brandstiftung rückhaltlos einräumte. „Aber da war erst nur eine ganz kleine Flamme.“ Auch das Feuer an der Mülltonne will der 20-Jährige unterschätzt haben: „Ich dachte, das geht wieder aus.“

16-jähriger Intensivtäter stand unter Bewährung

Vor knapp einem Jahr hatte die Jugendkammer noch große Milde bewiesen, als der 16-Jährige schon einmal wegen ähnlicher Taten vor Gericht stand. Damals hatte er Autos angezündet und Sperrmüllhaufen in Brand gesetzt. Knapp kam der Jugendliche um das Gefängnis herum: 18 Monate Jugendstrafe wurden zur Bewährung ausgesetzt.

Doch die deutlichen Ermahnungen der Richter scheinen nicht gefruchtet zu haben: Der 16-Jährige kam seinen Bewährungsauflagen nicht nach und während bereits beraten wurde, ob er die Strafe absitzen müsse, ereigneten sich die nun angeklagten Taten.

Eigene Mutter geschlagen

Die Staatsanwaltschaft wirft dem als Intensivtäter geltenden 16-Jährigen weitere Vergehen vor: So soll er in drei Fällen Käufer bei Internetgeschäften hereingelegt haben. Im Mai 2012 soll der Jugendliche seine eigene Mutter geschlagen und mit einem Besenstiel attackiert haben.