Duisburg.
Die künftige Ausbildung von Pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) in Duisburg hängt am seidenen Faden. Die Landesregierung hat kürzlich entschieden, ihre bisherige finanzielle Unterstützung dafür zu streichen. Dadurch verteuern sich aber die Eigenbeiträge der Auszubildenden derart massiv, dass die Gefahr besteht, dass sich immer weniger junge Menschen diese Ausbildung leisten können. „Und wenn unsere Eingangsklassen nicht die erforderliche Mindestgröße haben, ist die Zukunft unserer Schule gefährdet“, erklärt Dr. Gudrun Schulte Herbrüggen, die Leiterin der in Neudorf angesiedelten PTA-Lehranstalt.
160 Euro Eigenanteil müssen die PTA-Azubis in Duisburg derzeit pro Monat berappen. Hinzu kommen 50 Euro Aufnahme- sowie 100 Euro Prüfungsgebühr (beide einmalig zu zahlen). Durch besagten Wegfall der Landeszuschüsse müsste sich der Eigenanteil mit Beginn des neuen Ausbildungsjahres im September 2013 eigentlich um mindestens 73 Euro pro Kopf und Monat erhöhen. Da sich die hiesige Apothekerschaft (es gibt derzeit 114 Apotheken mit über 500 PTA in Duisburg) bereiterklärt hat, einen Anteil der Kostenerhöhung zu übernehmen, steigt das monatliche Entgelt für die Auszubildenden „nur“ um 50 auf dann 210 Euro pro Monat. Zum Vergleich: Im Kölner Raum werden künftig gar 378 Euro pro Monat fällig.
Duisburger Apothekerverband wirbt für mehr zahlende Helfer
Diese für Duisburg getroffene Regelung mit der Finanzspritze der Apotheker gilt aber nur für ein Jahr. Was die Ausbildungs-Beginner in 2014 erwartet, steht laut Schulleiterin Schulte Herbrüggen in den Sternen. Für Hans-Joachim Krings-Grimm, Vorsitzender und Sprecher des Apothekerverbandes Duisburg/Niederrhein, liegt es auf der Hand, dass sich weitere Helfer beteiligen müssen: „Auch die Pharma-Industrie, Krankenhaus-Apotheken, Krankenkassen oder der pharmazeutische Großhandel profitieren von dieser Ausbildung und stellen PTA ein. Wir müssen uns jetzt fragen: Wie bekommen wir die mit ins Boot der Zahlenden?“
Durch diese Konkurrenz, aber auch die künftig teurere Ausbildung tauche am Horizont schon ein Fachkräftemängel in den Apotheken auf, warnt Krings-Grimm. Deshalb müssen alle Beteiligten, auch die Landespolitik, noch einmal an einen Tisch. „Wir müssen zu einem für alle tragbaren Ergebnis kommen, das vor allem den jungen Leuten hilft“, so der Apotheker.
An einem Berufskolleg müssten die Azubis nichts zuzahlen
Die Wunschlösung von Schulleiterin Schulte Herbrüggen wäre eine Integration dieses Ausbildungsganges in ein öffentliches Berufskolleg. Dort wären die Azubis von jeglichem finanziellen Eigenanteil befreit. „In anderen Bundesländern wie Hessen oder Niedersachsen ist das längst so“, sagt sie.