Hattingen. Schulgelder für Pharmazeutisch-Technische Assistenten steigen

Bereits seit Oktober sucht Bahram Zahednia eine Pharmazeutisch-Technische Assistentin, kurz PTA, zur Verstärkung seines Teams. Trotzdem konnte der Inhaber der Bismarck-Apotheke an der Heggerstraße diese Stelle bisher nicht besetzen. So wie ihm ergeht es zurzeit vielen Apothekern in Nordrhein-Westfalen, denn die steigenden Schulgelder schrecken angehende PTA-Azubis oft von einer Ausbildung ab.

Konsequenz: Die Zahl der Bewerber sinkt seit Jahren immer mehr, PTA-Schulen kämpfen ums Überleben oder schließen bereits ihre Türen. „Die PTA-Ausbildung in NRW steht vor dem Aus – und das trotz einer enormen Nachfrage an ausgebildeten Fachkräften“, beschreibt Hannah Basfeld, Sprecherin der Apothekerorganisationen in NRW, die aktuelle Entwicklung in einer Presseerklärung. Die Landesregierung habe jüngst die Streichung der finanziellen Unterstützung bekannt gegeben, heißt es weiter.

Mussten angehende Pharmazeutisch-Technische Assistenten bisher rund 200 Euro Schulgeld im Monat zahlen, werden die Gebühren künftig weiter ansteigen. Apotheker Bahram Zahednia bedauert diese Entwicklung: „Das ist viel Geld für jemanden in der Ausbildung.“ Wie sei es möglich, dass ein Studium an der Universität kostenlos ist, während Auszubildende Schulgeld zahlen müssen, hinterfragt der Apotheker die Abschaffung der Studiengebühren im Verhältnis zur aktuellen Entscheidung der Landesregierung.

Mit der Kampagne „NRW braucht PTA“ versuchen Apothekerkammern und -verbände künftig, das endgültige Aus für den Berufszweig zu verhindern. So wollen die Verbände unter anderem durchsetzen, die PTA-Ausbildung an öffentliche, kostenlose Berufskollegs zu verlegen. „Schade, dass es so weit kommt“, überlegt Zahednia – er ist überzeugt: „Auch Apotheken werden in absehbarer Zeit aussterben.“