Duisburg. Die ISE Automotive Group wird ihren Standort in Duisburg-Huckingen schließen. Betroffen sind etwa 150 Mitarbeiter. Einem Teil der Mitarbeiter soll ein neuer Arbeitsplatz am Firmensitz Bergneustadt oder am Standort Witten angeboten werden.
Die ISE Automotive Group wird den Duisburger Standort an der Ehinger Straße in Huckingen schließen. Das gab die Geschäftsführung am Freitag der Belegschaft bekannt. Betroffen sind etwa 150 Mitarbeiter. Einem Teil der Mitarbeiter soll ein neuer Arbeitsplatz am Firmensitz Bergneustadt im Bergischen Land oder am Standort Witten angeboten werden.
Die Verlagerung der Fertigung zu den Produktionsstätten in Bergneustadt sowie Witten soll im April beginnen und voraussichtlich im Oktober abgeschlossen werden. Nach Angaben der Geschäftsleitung will sich das Unternehmen fortan in Nordrhein-Westfalen auf die Standorte Bergneustadt, Witten und Drolshagen-Scheda konzentrieren. „Eine weitere und nachhaltige Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der ISE Gruppe am Standort Deutschland lässt sich nur durch eine signifikante Reduzierung der Fixkosten der Standorte erreichen. Die Geschäftsführung hat sich dementsprechend zu einer Konsolidierung der nordrhein-westfälischen Standorte entschieden“, heißt es in einem Schreiben an die Mitarbeiter. Die ISE-Führungsriege begründet den Schritt mit rückläufigen Zulassungszahlen auf dem deutschen und europäischen Automarkt, von denen auch die Zulieferindustrie betroffen sei.
Nachricht überrascht nicht wirklich
In Duisburg fertigt das Unternehmen Fahrwerk- und Karosserie-Module, Scharniere und Getriebekomponenten sowie Sicherheitssysteme für die Automobilindustrie.
„Für uns sind das schlechte Nachrichten, auch wenn wir nicht völlig überrascht sind“, kommentierte gestern Nachmittag der IG-Metall-Bevollmächtigte Jürgen Dzudzek die Schließungspläne. Für den Standort Duisburg sind geplante Schließungen keine neue Erfahrung. Bereits 2007 sollte der Betrieb an der Ehinger Straße geschlossen werden, ging in die Insolvenz und wurde 2008 vom Finanzinvestor Nordwind Capital gekauft.
Im Augenblick verhandelt Nordwind Capital mit dem mexikanischen Fahrzeugteile-Hersteller Metalsa über einen Verkauf der gesamten ISE-Gruppe. Das Bundeskartellamt hat einer Übernahme durch die Mexikaner bereits vor einiger Zeit zugestimmt.
Richtigstellung:
Zu diesem Beitrag wurde ein Archivfoto veröffentlicht, auf dem der seinerzeitige Werksleiter Georg Wanders zu sehen war, der jedoch mit den Vorgängen bezüglich der aktuellen Diskussion um die Schließung nichts zutun hat, da er das Werk bereits im Jahr 2008 verlassen hat.