Duisburg. Nicht mal einen Tag, nachdem eine Dreijährige in Duisburg-Großenbaum von einer S-Bahn überrollt wurde, haben die Ärzte die Dreijährige aus der Klinik entlassen. Sie kam mit Schürfwunden und Prellungen davon. Die Polizei ermittelt, wie es zum Unfall kommen konnte – und welche Umstände das wundervolle Happy end ermöglichten.
"Die Kleine muss 1000 Schutzengel gehabt haben", sagt Monika Gößling von der Bundespolizei Düsseldorf. Die Kleine ist ein dreijähriges Mädchen aus Duisburg, das am Montag im Bahnhof Duisburg-Großenbaum im Kinderwagen sitzend vom Bahnsteig auf das Gleis gefallen war und von einer Bahn der Linie S 1 überfahren wurde. Der Bahnführer hatte eine Schnellbremsung eingeleitet, aber nicht verhindern können, dass der Kinderwagen bis zur ersten Achse des Zuges überrollt wurde.
Nicht mal einen Tag später, am Dienstagmorgen, wurde das Mädchen aus der Klinik entlassen.
Unglaublich: Die Dreijährige hat lediglich Schürfwunden und Prellungen davongetragen, so Gößling, "aber anders als zunächst befürchtet keine schweren inneren Verletzungen". Das hatten die Ärzte herausgefunden, nachdem sie die kleine Patientin im Laufe des Rosenmontags noch auf die Intensivstation verlegt hatten.
"Sie muss genau mittig auf den Gleisen gelegen haben"
Ihre unter Schock stehenden Eltern, eine 30-jährige Duisburgerin und der 40-jährige Vater, wurden ebenfalls in der Klinik behandelt. Bei den ersten Befragungen am Unglücksort hatten Bundespolizisten erfahren, "dass die Eltern ihren Kinderwagen und deren darin befindliche Tochter für einen kleinen Moment außer Acht ließen".
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Der Ermittlungsdienst der Bundespolizei versucht weiter zu klären, warum genau sich der Kinderwagen auf dem Bahnsteig voller Jecken in Bewegung setzte. Hinweise auf ein Verschulden Dritter gab es bis zum Montagabend noch nicht. Möglicherweise habe ein Windstoß das Gefährt angeschoben, vielleicht sei es auch ein Gefälle hinabgerollt.
Die Polizisten versuchen ebenfalls zu rekonstruieren, durch welche glücklichen Umstände das Kleinkind den Unfall beinahe unverletzt überstand. Bislang kann Monika Gößling dazu nur Vermutungen anstellen: "Sie muss genau mittig auf den Gleisen gelegen haben, so dass sie beziehungsweise der Kinderwagen nicht unter die Räder gekommen ist."