Duisburg.. Die Arbeiten an der Kokereierweiterung in Duisburg-Hüttenheim laufen auf Hochtouren. Durch die Bauarbeiten werden die Hüttewerke Krupp Mannesmann über 2 Mio. Tonnen Hochofenkoks herstellen können. Diese sind für die Produktion von Stahl ein wichtiger Bestandteil.

Die Arbeiten an der Kokereierweiterung bei den Hüttenwerken Krupp Mannesmann (HKM) in Hüttenheim laufen auf Hochtouren. „Wir haben nun etwa zwei Drittel der Gesamtbauzeit von drei Jahren hinter uns und wollen wie geplant im vierten Quartal dieses Jahres fertig sein“, erklärte HKM-Projektleiter Jürgen Witte gestern bei einem Rundgang über eine der derzeit größten Baustellen Duisburgs. Zu den Zuhörern zählten Mitglieder der Geschäftsführung des Arbeitgeberverbandes Stahl – darunter auch der Vorstandsvorsitzende Helmut F. Koch.

Investitionssumme: 400 Mio Euro

Koch kennt den Standort bestens: Er selbst war bei den damaligen Mannesmann-Hüttenwerken als kaufmännischer Geschäftsführer tätig, als zwischen 1981 und 1986 für die erste Kokereibatterie und den Hochofen B etwa eine Milliarde Mark investiert wurden. Später stieg er zum Vorstandsvorsitzenden des Unternehmens auf. Und seit 2003 hat er das Amt des Vorsitzenden des Arbeitgeberverbandes Stahl inne.

400-Mio-Euro-Projekt

Koch sowie Sabine Arnold, Bernhard Strippelmann und Christian Büttner aus der Geschäftsführung des Arbeitgeberverbandes zeigten sich beeindruckt von diesem 400-Mio-Euro-Projekt, dessen Finanzierung HKM stemmt. Rund 32.000 Tonnen feuerfester Stein wurden bislang in den 70 Öfen verbaut, aus denen die zweite Kokereibatterie besteht. Diese soll laut Projektleiter Witte nach der Fertigstellung im vierten Quartal dann Schritt für Schritt bis auf eine Betriebstemperatur von 1300 Grad hochgeheizt werden. „Das wird etwa 80 Tage dauern“, erklärte er. Durch die Erweiterung der Kokerei ist HKM künftig in der Lage, in beiden Batterien addiert exakt 2,32 Mio Tonnen Hochofenkoks herzustellen. Dieser ist für die Stahlproduktion ein Bestandteil von großer Bedeutung.

Blick auf bevorstehende Tarifverhandlungen

Helmut F. Koch blickte auf Anfrage auch schon auf die bevorstehenden Tarifverhandlungen. Ende Februar läuft der derzeitige Tarifvertrag aus. „Wir warten zunächst einmal ab, welche Forderungen die IG Metall stellen wird“, sagte der Arbeitgebervertreter, der auch der Tarifrunde vorsitzen wird. Und er fügte hinzu: „Wenn wir export- und wettbewerbsfähig bleiben wollen, müssen wir einen Großteil des benötigten Stahls hierzulande produzieren, allein aus logistischen Gründen.“ Das sei aber nur möglich, wenn die Herstellung zu vertretbaren Preisen erfolge, so Koch. Daher hofft er im Vorfeld der Verhandlungen auf einen moderaten Tarifabschluss, mit dem beide Seiten leben können.

Zudem betonte Koch die Wichtigkeit von technischen Innovationen wie der Kokereierweiterung bei HKM. „Nur so können wir die Stahlproduktion in Deutschland erhalten, wenn wir technisch die Nase vorn haben.“