Duisburg.
Weil ihm seine Ausbildung zum Kaufmann zu langweilig war, entschloss sich ein 22-jähriger Meidericher im Frühjahr 2012 dazu, Raubüberfälle zu begehen. Innerhalb von vier Wochen schlug er sechs Mal zu, überfiel in Meiderich und Hamborn Spielhallen und eine Tankstelle. Seit Dienstag steht der junge Mann nun vor dem Landgerich Duisburg.
So ein Bürojob sei nichts für ihn gewesen, berichtete der Angeklagte. „Acht Stunden am Computer. Das wurde immer langweiliger.“ Nur mit Marihuana habe er den Alltag überstanden. Schließlich warf er die Brocken hin und besorgte sich eine Pistole. „Irgendwo musste ja Geld herkommen.“ Und so wurde er Straftäter in zweiter Generation: Auch sein Vater saß schon hinter Gittern.
Mit der Pistole betrat der 22-Jährige zwischen dem 5. April und dem 3. Mai 2012 Spielhallen in Meiderich, raubte eine Tankstelle in Hamborn aus. Zwei Mal begleiteten ihn Mittäter, deren Namen er allerdings nicht preisgeben will. Der schwarz gekleidete und maskierte Angeklagte bedrohte Aufsichten und Kassierinnen - die schließlich nicht wissen konnten, dass die Waffe gar nicht geladen war - und erbeutete so insgesamt mehr als 2000 Euro.
Nach Festnahme alles gestanden
Zwei Mal blieben die Taten im Versuchsstadium stecken. Ein Mal fragte ihn eine Spielhallenaufsicht ob er einen Knall habe. „Soll ich Dich vielleicht abknallen?“, lautete die Gegenfrage des Räubers. Als die Frau zu schreien begann, suchte er ohne Beute das Weite.
Besonders dreist: Gleich drei Mal überfiel der 22-Jährige die selbe Spielhalle in Meiderich. Beim letzten Mal allerdings traf er auf einen rabiaten Kunden, der ihm die Waffe aus der Hand schlug. Es gab ein kurzes Gerangel, das mit der Flucht des Räubers vor dem Hund des Mannes endete. „Zum Glück war ich schneller“, meinte er gestern trocken.
Sechs Überfalle gestanden
Einige Monate nach dem letzten Überfall wurde der Meidericher im Zusammenhang mit einer anderen Straftat in Osnabrück festgenommen. Er gestand bei dieser Gelegenheit auch gleich die sechs Überfälle, die er in Duisburg begangen hatte. Das detaillierte Geständnis wiederholte er gestern vor dem Landgericht.
Ein Urteil in dieser Sache soll voraussichtlich am kommenden Montag gesprochen werden.