Duisburg. Im Duisburger „Goldengrün“ gehen gerade besonders häufig würzige und schwere Getränke über die Theke. Barkeeper Dirk Bremmenkamp schlägt zwei Punschs für die Silvesterfeier vor.
Die Temperaturen würden es beinahe zulassen, dass man in diesem Jahr das Silvesterfeuerwerk mit einer Piña Colada oder einem Caipirinha in der Hand verfolgt. Diesen beiden Klassikern begegnet man allerdings oft genug – und so hat sich Dirk Bremmenkamp, der sonst im „Goldengrün“ hinter der Theke steht und zu den versiertesten Barkeepern der Region zählt, über weniger bekannte und sogar ungewöhnliche Alternativen nachgedacht. Das macht er übrigens nicht nur für den WAZ-Punsch, den wir gleich vorstellen, sondern beinahe jeden Abend.
Denn Dirk Bremmenkamp hat mit Trend-Getränken wie dem „Hugo“ ein Problem. Und die Zubereitung eines Long Island Iced Teas, bei dem gleich fünf Spirituosen im Glas landen, verweigert er ebenfalls. Allerdings liefert er sofort charmant einen Gegenvorschlag. „Ich kann immer ein gutes Pendant anbieten, das klappt zu 99 Prozent“, erzählt er. „Im Gespräch mit den Gästen sage ich dann: Wenn er nicht schmeckt, nehme ich ihn zurück und mache, was du willst. Bisher musste ich das aber noch nie machen.“ Stattdessen tüftelt er an Tequila mit Radieschen, an Rum mit Popcorn-Geschmack oder dekoriert Drinks mit Dill. Aber nun zum Getränk, das Dirk Bremmenkamp den WAZ-Lesern für die Silvesternacht ans Herz legen möchte:
Guinness-Punsch
Zutaten: 30 ml Brandy, 25 ml Zuckersirup (dafür zwei Teile Zucker und einen Teil Wasser in einem Topf erhitzen und abkühlen lassen), 100 ml Guinness, eine dicke Butterflocke, ein Spritzer Angosturabitter.
„Bis auf das Bier kommen alle Zutaten in ein Töpfchen und werden erwärmt. Ich nehme dafür manchmal so einen kleinen Crème-brûlée-Brenner, weil ich Spaß an dem Ding habe. Bevor es kocht und der Alkohol gasförmig wird, kommt das Guinness dazu. Dann wird es wieder heiß gemacht. Wenn man den Punsch dann in einen Glasbecher schüttet, braucht man keine Deko, der Bierschaum reicht“, sagt Bremmenkamp. Das Ergebnis ist durch den warmen Brandy recht fruchtig, in Kombination mit dem Bier aber doch geschmacklich anspruchsvoll. Wer mit malzigem Stout nichts anfangen kann, braucht ein paar Schlückchen, um sich auf den ungewöhnlichen aber doch leckeren Geschmack einzutrinken.
Aber selbstverständlich gibt es auch zu diesem Getränk eine Alternative, die ist deutlich milder und lässt sich gut vorbereiten:
Milk-Punsch
Zutaten: 240 ml Bourbon Whiskey, 600 ml Milch, 120 ml Sahne, 60 ml Zuckersirup, 1-2 Vanilleschoten.
„Die Vanilleschoten halbieren, Sahne, Milch, Bourbon und Sirup erwärmen – schon sind wir fertig. Wer möchte, kann noch ein bisschen Muskat darüberreiben. Die Menge reicht für eine Runde von fünf bis sechs Personen.“ Im Becher landet ein sehr süffiges Getränk, beinahe ein Eierlikör ohne Ei, bei dem man glatt vergessen könnte, dass es Alkohol enthält.
Mit diesen beiden Punschs bedient Dirk Bremmenkamp auch den Geschmack seiner Gäste an der Realschulstraße, die sich im Herbst und Winter würzige und schwere Getränke wünschen. Sommerlich-fruchtige Cocktails gehen derzeit seltener über die Theke, ein Renner ist gerade der „Apfelstrudel“ (Bremmenkamp: „Der schmeckt wirklich so, wie er heißt!“). Aber bin und wieder wird doch noch ein Mojito oder ähnliches geordert. „Das kommt oft an den Wochenenden vor. Denn dann haben wir viele Leute im Laden, die uns zum ersten Mal besuchen und sich lieber an die Klassiker halten, weil sie unser Angebot und uns nicht kennen. Das kann ich dann auch verstehen, man muss erst zum Barkeeper Vertrauen haben“, sagt Bremmenkamp. Da spielt ihm die Enge des Raumes in die Karten. „Der Laden hier ist klein genug, dass man auf die Leute eingehen und sie beraten kann.“ Wer das Gespräch mit Dirk Bremmenkamp und eine Cocktail-Beratung sucht, sollte also einfach mal im „Goldengrün“ einen „Hugo“ bestellen.
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