Duisburg. Siemens macht nun ernst und streicht Stellen in seiner Energiesparte. Auch in Duisburg sollen Arbeitsplätze betroffen sein. Der Konzern will damit sechs Milliarden Euro Kosten einsparen. Hintergrund ist unter anderem der Einbruch des Geschäfts mit Dampfturbinen.
Siemens streicht in seiner Energiesparte in Deutschland im kommenden Jahr 1100 Stellen, darunter auch in Duisburg. Siemens-Sprecher Georg Lohmann wollte gegenüber der NRZ für den Standort Duisburg keine konkreten Zahlen nennen.
Es kursieren allerdings seit der Betriebsversammlung im November Gerüchte, dass 200 feste Stellen und 200 Stellen von Leiharbeitern in Hochfeld betroffen sein sollen. „Alle Standorte von Siemens stehen auf dem Prüfstand. Der Prozess ist noch im Gange“, so der örtliche Siemenssprecher.
Mehrere Standorte in Deutschland betroffen
Betroffen vom Stellenabbau sind neben dem Hochfelder Werk die Standorte Erlangen, Offenbach, Mülheim an der Ruhr und Berlin, wie ein Sprecher am Freitag sagte. Der Stellenabbau solle, hieß es in der Zentrale in Erlangen, sozialverträglich erfolgen. Das Management sei mit den Arbeitnehmervertretern im Gespräch, freiwillige Lösungen würden gesucht.
Georg Lohmann betonte noch einmal das klare Bekenntnis des Siemenskonzerns zum Standort Duisburg: „Wir haben erst kürzlich in Duisburg eines der weltweit größten Testzentren zur Erprobung großer Verdichterstränge für die Öl- und Gasindustrie eröffnet und 100 Millionen Euro investiert.“
Das Mega-Testcenter ist derzeit die größte Einzelinvestition von Siemens in Europa. Offiziell begründet wird der Stellenabbau in der Energiesparte mit dem Einbruch des Geschäfts mit Dampfturbinen für Kohlekraftwerke, dem Ausstieg aus dem Atomkraftwerks-Geschäft und die Iran-Sanktionen. Insgesamt sollen sechs Milliarden Euro gespart werden.