Duisburg.

Verschwörungstheorien, Kryptographie und Musik – beim WDR5 Science-Slam „Kluge Nacht“ im Grammatikoff begeisterten am Montag vier Forscher mit kreativen Beiträgen zu ausgefallenen Themen.

Das Prinzip des Wissenschaftswettbewerbs ist einfach: Jeder Teilnehmer hat zehn Minuten Zeit, sein Thema auf beliebige Art und Weise vorzustellen. Am Ende entscheiden die Zuschauer, wen sie am unterhaltsamsten und informativsten fanden.

Nach einer Einführung zum Thema Wissenschaft und Lernen von Professor Jörn Loviscach stellte Psychologe Sebastian Bartoscheck bei seinem Vortrag „Elvis ist nicht tot – er ist nach Hause geflogen“ gleich mehrere aberwitzige Verschwörungstheorien vor.

"Die glauben einfach schnell jeden Blödsinn"

Musiker Paul McCartney beispielsweise sei im Gegensatz zum King of Rock’n’Roll, Elvis Presley, schon tot: „Paul ist vor vielen Jahren bei einem Autounfall ums Leben gekommen. Ein Double hat ihn ersetzt“, erklärt er. Die Beweise dafür liefert Bartoscheck dann direkt mit. Auf einer Leinwand erscheint das berühmte Cover des Albums Abbey Road, das die Beatles auf einem Zebrastreifen zeigt: „Wer hier einmal genau hinschaut, entdeckt Hinweise darauf, dass Paul schon damals nicht mehr unter uns weilte“. Schließlich sei McCartney der Einzige auf dem Bild, der keine Schuhe trägt. „Das passt gut: In England werden Menschen nämlich barfuß bestattet.“ Außerdem halte das Double auf dem Cover eine Zigarette in der rechten Hand, obwohl Paul Linkshänder gewesen sei.

Das Publikum schmunzelte zwar, glauben wollte jedoch kaum einer die Theorie. Laut einer Umfrage, die Bartoscheck durchgeführt hat, gibt es jedoch genügend Menschen, die McCartney für tot halten. „Die Mehrheit ist weiblich. Die glauben einfach schnell jeden Blödsinn.“

Bewegung macht Spaß

Medizintechniker Peter Westerhoff konzentrierte sich bei seinem Vortrag weniger auf Fantasie – sondern auf blanke Tatsachen. Dass der menschliche Körper nicht ewig funktioniert, sei nämlich leider keinesfalls bloße Theorie.

Mit lustigen Fotos zum Thema Verschleiß und möglichen Implantaten, aber auch mit fundierten Kenntnissen nahm er das Publikum im voll besetzten Saal für sich ein. Die Mischung aus interessanten Informationen und Humor begeisterte. Höhepunkt war eine Mitmachaktion. Die Gäste sollten sich gegenseitig einen Fußball zuwerfen. So konnte jeder in seinen Körper hineinspüren und musste feststellen: Bewegung macht Spaß, geht aber auch auf die Gelenke.

Abgerundet wurde das Programm von Christiane Licht, die ihre eigene Kryptographie in Form von Musiknoten vorstellte und Kristoffer Braun, der eindrucksvoll über die Kenntnisse und Lernwünsche älterer Internetnutzer referierte.

Zum Sieger kürte das Publikum den Mann mit dem Ball: Peter Westerhoff.