Duisburg. . Dreister Diebstahl bei der Feuerwehr in Duisburg: Ein junger Mann, der Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr in Hamborn ist, klaute für eine Tour mit seinen Freunden ein Löschfahrzeug aus der Wache. Bereits eine Woche zuvor wurde in Hamborn ein Mannschaftstransporter als gestohlen gemeldet.
Hinterm Steuer eines Löschfahrzeugs zu sitzen, mit Blaulicht und Martinshorn durch die Straßen zu fahren und Menschenleben zu retten. Das ist ein Traum vieler kleiner und auch größerer Jungen. Und wohl auch dieses jungen Mannes, der auf die Schnapsidee gekommen ist, sich ein Löschgruppenfahrzeug LF16 für eine Spritztour „auszuleihen“. Damit wollte der junge Mann, der auch Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr in Hamborn ist, einem Freund und zwei Mädchen imponieren.
Eingebracht hat ihm dieser dreiste Diebstahl, und als genau das wird diese Tat sicher verfolgt, Strafanzeigen und die Entfernung aus dem Feuerwehrdienst. So viel ist jetzt schon klar: „Wir werden mit aller Härte gegen ihn vorgehen“, so Stadtsprecher Peter Hilbrands. Eine Uniform wird der Hamborner wohl nie wieder tragen dürfen.
In der Nacht von Montag auf Dienstag hatte der 21-Jährige, der keinen Lkw-Führerschein besitzt, das Großfahrzeug aus der gemeinsamen Wache mit der Berufsfeuerwehr an der Duisburger Straße in Hamborn gefahren. „Dass ein Fahrzeug nachts leise ohne Horn ausrückt, das ist nicht unüblich“, erklärt Hilbrands den Umstand, dass der dreiste Diebstahl nicht sofort bemerkt wurde. Dienstagmorgen stellte die Stadt dann sofort Strafanzeige bei der Polizei und sensibilisierte die eigenen Leute, die Augen offen zu halten. Denn so ein Löschfahrzeug lässt sich ja nicht einfach verstecken.
Was hat der 21-Jährige fast zwei Tage lang mit dem Auto getrieben
Aufgefallen ist der Wagen dann schließlich am frühen Mittwochabend in Oberhausen. Ein Zeuge alarmierte die Polizei, die das LF16 kurze Zeit später auf der Duisburger Straße entdeckte. Mit drei Streifenwagen stoppten die Polizisten das Feuerwehrfahrzeug schließlich. Und stellten vier junge Leute, die aus der Mannschaftskabine kletterten.
Am Steuer des Großfahrzeugs saß der 21-Jährige, in der Uniform der Freiwilligen Feuerwehr Duisburg. Gleich drei Leute hatte er zu der Tour durch Oberhausen mitgenommen, zwei junge Frauen, 18 und 21 Jahre alt, sowie einen 20-jährigen Bekannten. Ob das Löschfahrzeug mit Blaulicht und Martinshorn durch die Stadt fuhr, können die Oberhausener Ermittler derzeit nicht sagen. Die Vermutung liegt nahe, konkrete Hinweise gebe es aber nicht, so der Polizeisprecher Axel Deitermann. Auch der Feuerwehrmann verneinte dies. Die Polizei ist hier auf weitere Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen.
Wo der 21-Jährige bis zum Mittwochnachmittag überall mit dem Feuerwehrauto unterwegs war und vor allem wo er es in der Zeit versteckt hat, das müssen nun die weiteren Ermittlungen klären.
Schließzylinder und Türcodes gewechselt, Schlüssel abgezogen
Da sich der junge Mann in punkto Feuerwehr auskennt, wusste er, dass die Fahrzeuge alarmbereit, also mit steckendem Zundschlüssel, in der Wache stehen. Er brauchte demnach nur den Zugangscode für den Wachbereich, um in die Fahrzeughalle zu gelangen. Als erste Sicherheitsmaßnahme wurde dieser direkt geändert und auch die Zundschlüssel von den Einsatzfahrzeugen wurden abgezogen.
Die Vermutung liegt außerdem nahe, dass auch ein weiterer Fahrzeugdiebstahl auf das Konto des jungen Mannes geht, der der Duisburger Polizei am 14. November gemeldet wurde. Auch dieser stand auf dem Wachengelände in Hamborn, wenn auch in dem Trakt der Freiwilligen Feuerwehr. Für diesen hatte der Täter einen Schlüssel. Auch hier wurde der Schließzylinder als Sofortmaßnahme ausgetauscht.
Der Mannschaftswagen wurde übrigens zwei Tage später abgeschlossen und unbeschädigt in Dinslaken entdeckt. Der Bus stand am Straßenrand geparkt, verschlossen und mit einem deutlich höheren Kilometerstand, den die Retter nach jeder Fahrt festhalten.