Duisburg. . Tailored Blanks ist über dem Berg. Der Betriebsratsvorsitzende Deniz Erdogan verkündet die erhoffte Zusage der künftigen Werkseigentümer aus China. Beschäftigung und Standort sind für die nächsten fünf bis sechs Jahre damit gesichert.
12.25 Uhr war’s, als erst kollektives Aufatmen, dann Applaus im Kulturbunker Bruckhausen zu hören war. Betriebsratsvorsitzender Deniz Erdogan hielt eine von den mehr als 300 Beschäftigten von Tailored Blanks sehnlichst erhoffte Zusage der künftigen Werkseigentümer, der chinesischen Wisco, in die Höhe.
Keine Fehlplanung
Das Werk in Hüttenheim, die Betriebsversammlung in Bruckhausen – keine Fehlplanung, sondern Kalkül. Den Bunker haben Mitarbeiter des Autozulieferers bewusst gewählt und gleich für eine viertägige Versammlung reserviert, um sowohl dem Noch-Eigner Thyssen-Krupp als auch den Chinesen klar zu machen, dass man nicht vorhabe einzuknicken. Denn es gab im Vorfeld massive Sorgen, dass die neuen Eigentümer des auf hochpräzise geschnittene und geschweißte Blechplatinen spezialisierten Werkes sich tatsächlich an die Vereinbarungen halten würden, die unter Mitwirkung von Betriebsrat und IG Metall ausgehandelt wurden.
52 Mio. Euro
Das gestrige Schreiben machte der Unsicherheit ein Ende. Beschäftigung und Standort sind danach für fünf, eher sechs Jahre festgeschrieben und eine Finanzspritze fest zugesagt. 52 Mio Euro sollen in die Modernisierung der Fertigungskapazitäten investiert werden, der Löwenanteil vermutlich in Hüttenheim, und zusätzlich zwei bis drei Mio Euro jährlich in Forschung und Entwicklung.
Lob und Glückwünsche
„Eine weltweit einzigartige Geschichte“, lobte Thomas Schlenz, neuer Arbeitsdirektor von Thyssen-Krupp Steel, die Vereinbarung. Konzernvorstand Dr. Heribert Fischer: „Glückwunsch an Betriebsrat und IG Metall, so eine Vereinbarung ausgehandelt zu haben.“
Und der Betriebsratsvorsitzende Deniz Erdogan war am Ende auch zufrieden und erklärte: „Ein Riesenerfolg.“