Duisburg. . Robert Tonks hat nachgelegt. Seinem humorvollen Erstlingsbuch zum Thema “Denglisch“ ließ er jetzt den Zweitling folgen: “Denglisch in Pool Position“. Auch da ist nicht alles Englisch, was danach aussieht.
Robert Tonks hat es wieder getan. Ein Jahr nachdem der „dienstälteste Waliser zwischen Rhein und Ruhr“ sein erstes „Denglisch“-Buch mit dem Titel „It is not all English what shines“ (Es ist nicht alles Englisch, was glänzt) herausgebracht hat, gibt es eine Fortsetzung. Auch in „Denglisch in Pool Position“ zeigt er auf humorvolle Weise, wie falsch eingesetzte englische Begriffe deutscher Werbung eine sehr komische Note geben können.
Auch „Önglisch“ entdeckt
Für sein Erstlingswerk hat der 57-jährige Europareferent der Stadt Duisburg Lob aus berufenem Munde erhalten. So schrieb ihm Dr. Matthias Wermke, langjähriger Redaktionsleiter des Duden-Verlags: „Das Buch ging um die Welt und liegt jetzt bei mir auf dem Schreibtisch. Großartig!“ Und Bestsellerautor Bastian Sick („Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod“) beglückwünschte Tonks: Sein Buch finde nicht nur Anklang in den Kreisen des Vereins Deutsche Sprache.
Für den zweiten Band erweiterte Tonks seinen Horizont über Deutschland hinaus. Bei Urlaubsreisen schoss er aus der Hüfte Fotos von Sprüchen in Frankreich und Belgien („Franglais“), in Österreich („Önglisch“) und China („Chinglisch“). Tonks nimmt’s eben mit britischem Humor. Es sei ihm nicht darum gegangen, ob ein Ausdruck richtig oder falsch sei, sondern ob er für Muttersprachler des Englischen verständlich ist. Und da stößt er oft auf lustige Auslegungsmöglichkeiten und Mehrdeutigkeiten.
Ein sehr männliches "Werkzeug"
Die macht er in seinen Zeichnungen und Anmerkungen deutlich. Wo der Schriftzug „eyes + more“ einen Optiker ziert, werden „Augen und mehr“ angeboten – also auch Ohren, Nasen und Lippen? Beim „Walking-Brot“ fragt sich Tonks: Wo läuft es denn? Den „American Pizza Point“ (point = Punkt, Spitze) kann man verstehen als „die amerikanische Spitze der Pizza“. Das Plakat für ein Jazz-Konzert kündigt einen Frank mit dem Zusatz „git“ an. Gemeint ist zwar die Gitarre, aber bei „git“ versteht der Brite „Idiot“. Und wenn eine Kollektion Herrenoberbekleidung mit dem Satz „Get your tools out“ beworben wird, reicht die Übersetzung unter die Gürtellinie, meint doch „tool“ auch ein sehr männliches „Werkzeug“.
Auf den Titel hat Tonks übrigens eine deutsche Bekannte aus der Werbebranche gebracht, die über ein neues Projekt sagte: „Gegenüber der Konkurrenz sind wir in Pool Position.“ Sie meinte aber nicht, gemütlich im Pool zu liegen, sondern die „Pole Position“ zu haben, also – wie im Motorsport – eine optimale Position.