Duisburg. .

Ob Andrew Roachford mit seinem Hit „This Generation“ tatsächlich die Altersklasse gemeint hat, die am Montag Abend den Weg zu seinem Konzert im Grammatikoff gefunden hat, kann man dahingestellt lassen.

Jedenfalls fühlte sie sich angesprochen und ausgesprochen wohl, dass der Musiker den Weg nach Duisburg eingeschlagen hatte.

Seit 2010 ist Roachford auch – temporärer – Sänger bei Mike Rutherford und seinen „Mechanics“. Doch seine Erfolge mit ihnen dürfte nicht der Grund gewesen sein, dass er am Wochenanfang für ein fast volles Haus sorgte.

Der Sänger hat neben seinem musikalischen Talent auch Entertainer-Qualitäten, lässt die Distanz zum Publikum ganz schnell schrumpfen und bald hieß es schon „gemeinsames Singen mit Roachford“. Hört man auf seine Texte, kennt man schnell seine ganzen Sorgen, einige Lieder wirken manchmal etwas von Melancholie überfrachtet, sind aber nie langweilig. Mit einer starken Band in Minimalbesetzung (Schlagzeug, Bass, Gitarre und er selbst am Keyboard) schafft er auf den Punkt gespielt einen wunderbaren Groove.

Der Funke sprang über

Das Konzert im Grammatikoff entwickelte sich schnell zu einem für beide Seiten launigem Abend. Das Publikum war begeistert und der Funke sprang zur Band über, die sich vielleicht gefragt haben mag, wo um alles in der Welt sie hier gelandet war. Auf seiner Comeback-Tour, die zur Zeit in die Verlängerung geht, hat der britische Ausnahmesänger auch Songs seiner neuen CD „Addictive“ im Gepäck gehabt. „Hello Friend“ ist darauf eine einfühlsame beeindruckende Ballade.

Andrew Roachford ist ein Grenzgänger zwischen Soul, Funk und Pop. Seine CD „Permanent Shade of Blue“ aus dem Jahr 1994 fehlt sicher in keiner CD-Sammlung der Konzertbesucher von Montag Abend.

Dass später selbst Megastars wie Michael Jackson und Chaka Khan Kompositionen bei ihm anfragten, zeugt von der Wertschätzung, die ihm andere Künstler entgegen bringen. „Seine eigenen Songs sind und bleiben jedoch für sein Künstlerherz das Maß aller Dinge. Live zeigt Roachford mit seiner Band und schnörkellosem Sound, wer der Chef im Soul-Rock-Ring ist“, versprach die Ankündigung des Konzerts. Versprechen gehalten.