Messe rund um Hubraum und Historie

Duisburg. .

Die Parkplätze sind schon mittags fast dicht, ein Triumph Spitfire schiebt sich noch zwischen Karmann und Corvette – die Oldtimermesse „Historicar“ beginnt schon weit vor den Toren des Landschaftsparks.

Denn viele der Besucher am Wochenende sind nicht nur Oldtimer-Freunde, sondern auch Oldtimer-Besitzer, was man auch auf den Zufahrtsstraßen nicht übersehen konnte: Dicke US-Schlitten schieben ihre Chromstoßstangen durch Meiderich, der Ton ein sattes Blubbern, wie es nur mit reichlich Hubraum möglich ist. Dahinter ein Klein-Konvoi aus sechs Austin-Minis (dem Original), ein Dragster von heute im Stil der 50er, gefolgt von zwei Polizei-Harleys und einem DKW, der die Luft wie zu Wirtschaftswunderjahren mit Zweitaktgemisch färbt und parfümiert.

Die eigentliche Messe füllt die Kraftzentrale und das Außengelände rundum. Innen ein paar echte Schätze und Raritäten. Wie etwa das Amphibienfahrzeug in Babyblau mit gelben Sitzen, das in den 60er Jahren Brücken oder Fähren überflüssig machen sollte. Oder das klassische Cabrio von Mercedes, Baujahr 1937 – Preis auf Anfrage.

Ein bisschen Trödelmarkt und Fachgespräche unter Schraubern

Heck an Heck mit dem Vorkriegs-Benz ein Rolls-Royce, 42 Jahre jünger, 6,75 Liter Hubraum und schon für 69 900 Euro zu haben. Und damit alles passt, ist auch die Espresso-Bar stilgerecht im schon etwas älteren Fiat-Kombi untergebracht.

Oldtimer im Landschaftspark

Am Samstag, den 20.10.2012 von der Oldtimermesse Historicar im Landschaftspark Nord in Duisburg - Meiderich. Bei schönem Herbstwetter komen zahlreiche Oldtimer - Freunde nach Duisburg , um die historischen Fahrzeuge vieler Automarken , aber auch Motorräder und Mopeds zu bestaunen.Foto: Stephan Eickershoff/WAZFotoPool © WAZFotoPool

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Während die automobilen Schönheiten in der Halle eher stille Bewunderung genießen, geht’s unter freiem Himmel lockerer zu: ein bisschen Trödelmarkt-Atmosphäre, ein bisschen Treffen von Hobby-Kollegen. Ersatzteile auf und unter Tapeziertischen, Modelle in allen Maßstäben, aktuelle und antiquarische Literatur rund um zwei- bis vierrädrige Fahrzeuge, Autoradios aus Zeiten, als sie noch selten waren, die Tür vom Käfer, der Kühlergrill von 180er Daimler, Speichenräder und Zubehör für die Carrera-Bahn.

Mittendrin thematische Gruppen von alten Autos: ein paar Trabis, ein Ostalgie-Löschfahrzeug, ein Volkspolizei-Wartburg mit passender Puppe in Vopo-Uniform. In einer anderen Ecke Leichenwagen unterschiedlicher Baujahre, einige sogar mit Sarg. Muss man mögen.

Eindeutiger Publikumsliebling ist hingegen die 50-Kubik-Hercules samt Anhänger der Deutschen Bundespost, Baujahr 1970 und liebevoll restauriert von Dirk Knüttel aus Beeck. Guten Zulauf verzeichnet auch der noch junge Oldtimer-Stammtisch aus Rumeln-Kaldenhausen, der klassische Motorräder mitgebracht hat: eine BSA von 51, eine Tornax von 52 und eine Moto Guzzi von 59.