Duisburg. . Bei den Teilnehmern haben die FISA World Rowing Masters an der Regatta-Bahn durchweg positive Eindrücke hinterlassen. Durch Organisation und Ambiente empfiehlt sich Duisburg für weitere Wettkämpfe.

„Wir hatten eine fantastische Zeit hier, die Organisation ist hervorragend“, sagt Alice Stepamkova vom tschechischen Ruderverein KVM-Melnik, die am Samstagabend an der Regattabahn an einem Biertisch steht.

„Moment, ich muss kurz anstoßen“, die Runde aus zwölf Ruderinnen lacht und lässt die Gläser klirren. Es sei ein wenig staubig hier, sagt eine der Damen heiteren Gemüts und deutet auf ihre Zehen in den Trekkingsandalen, die sich grau gefärbt haben.

Nach einem herrlichen Spätsommertag sind die Teilnehmer der FISA WorldRowing Masters durchweg zufrieden. Mit der Regattabahn, dem Management des Wettbewerbs und vom Standort Duisburg. Stolz erzählt eine der tschechischen Ruderinnen, dass das Team eine 60km lange Radtour durch Duisburg und Umgebung gemacht hat. In Tschechien gebe es kein so gut ausgebautes Streckennetz. „Wir haben die Zeit hier sehr genossen“, resümiert Alice Stepamkova.

Ein paar Meter weiter sitzen an einem Biertisch ein paar Herren in rot-weißen Ruderanzügen. Auch hier ist die Stimmung regelrecht euphorisch. „Hier in Duisburg stimmt das Preis-Leistungs-Verhältnis in der Gastronomie“, sagt Peter Gärtner aus Speyer. In Budapest, Prag oder Zagreb sei die Regatta oftmals kommerziell ausgenutzt worden. Die Regattabahn im Sportpark Wedau biete gute Bedingungen. „Die Strecke ist nicht windanfällig und daher gerecht. Hier kann man auf jeden Fall auch eine Weltmeisterschaft ausrichten“, meint Gärtner. Beim Anblick des frisch gezapften Beecker Biers stellt der Ruderer dann doch noch ein Manko fest: „Es läuft gut. Aber die Gläser sind zu klein!“, der Biertisch bebt.

Ein wenig ruhiger, aber nicht weniger sympathisch sind die Ruderer aus Pirna bei Dresden. „Es gibt mal nicht nur Bratwurst“, sagt Anett Machoy, die seit etwa 20 Jahren rudert. Die fünf Ruderer vom Pirnaer Ruderverein loben die Bedingungen. Die Steganlage koste allerdings ein wenig Nerven, wenn man vor dem Rennen mitunter 15 Minuten warten müsse, bis alle Boote in Position sind. Für das Startgeld pro „Rollsitz“ von 28 Euro hätte man eine hochwertigere Akkreditierung erwartet. Die Startausweise, die die Teilnehmer um den Hals tragen, sind aus Papier und werden beim Rudern mitunter nass. Dennoch: die Startanlage wird als ausgezeichnet bewertet. Die „Startschuhe“, in die die Boote fahren, tauchen beim Startsignal automatisch ab und ermöglichen so faire Bedingungen. Die gesamte Organisation der FISA World-Rowing Masters und das Ambiente kommen ebenfalls gut weg.

Dirk Luther, der momentan in Schwerin lebt, fährt regelmäßig 400 Kilometer nach Pirna, um dort mit seinem Team trainieren zu können. „Der Aufwand für eine solche Regatta ist schon enorm. Die Vorbereitung, Anfahrt, Auf- und Abbau, das alles für ein dreiminütiges Rennen- man ist schon ein bisschen bekloppt“, sagt Luther. Gerudert wird neben Job und Familie als Hobby, mehrmals wöchentlich, bei Wind und Wetter. „Das ist wie ein Virus, man kann irgendwann nicht mehr loslassen“, beschreibt Grit Husseck ihr Hobby. „Der ganze Körper wird beansprucht, man ist in der Natur und bewegt sich im Team“, so Stefan Sieber. Der Fleiß zahlt sich schließlich aus. Grit Husseck hat das Rennen im Damen 4er ohne Steuermann in der Altersklasse C gewonnen, das Herren-Team des Pirnaer Rudervereins im 8er in der Altersklasse C hat es auf Platz 4 geschafft.