Neun Ruderer und Ruderinnen des Wassersportvereins (WSV) kämpfen vom 6. bis 9. September bei den World Rowing Masters 2012 in Duisburg um Medaillen.

Bei der offiziellen Weltmeisterschaft der Senioren – dazu zählen alle Sportler, die mindestens 27 Jahre alt sind – gehen auf der Wedauer Regattabahn über 4000 Aktive in mehr als 1500 Booten an den Start. Das macht die Meisterschaft zur größten Regatta im Masters-Rudern.

Die Athleten aus insgesamt 80 Nationen werden in elf Altersklassen von Ü27 bis Ü85 eingeteilt. Von Donnerstag bis Sonntag startet alle drei Minuten ein Rennen. Bei der Senioren-WM gibt es keine Vor- oder Zwischenläufe. Jedes Rennen ist ein Finale, bei dem es um den Weltmeistertitel geht. Je nach Anzahl der gemeldeten Boote pro Klasse kann es also auch mehrere Finals und somit mehrere Sieger geben.

Nach knapp einem Jahr intensiver Vorbereitung mit Hunderten Kilometern auf dem Wasser und etlichen Stunden im Kraftraum, werden alle WSV-Athleten gemeinsam im gemischten Achter um den WM-Titel fahren. Das ist eine Besonderheit, wie WSV-Pressesprecher Manfred van Ackern erklärt: „Die meisten Boote sind Renngemeinschaften mit Ruderern aus verschiedenen Vereinen. Das sind meist kleine Auswahlmannschaften, die deutlich stärker sind als reine Vereinsboote.“

Die Mülheimer Auslese verfügt jedoch über große nationale und internationale Erfahrung. An Bord sind die vier Herren Karl Schippel, Rudolf Rumswinkel, Torsten Akelbein und Stephan Klatt sowie die vier Frauen Sevil Terjung, Brigitte Fontein, Anke Meyer-van Beek und Swantje Bartels. Komplettiert wird das Aufgebot von Steuermann Stefan Boer. Rudolf Rumswinkel war in den Jahren 1973 und 74 deutscher Juniorenmeister. Auch Anke Meyer-van Beek ist mehrfache deutsche Juniorensiegerin und nahm an der Junioren-EM teil. Stephan Klatt wurde 1988 deutscher Vizemeister im Doppelzweier und stand 1990 bei der WM-Qualifikation in Luzern im B-Finale.

Vorsichtige Zielsetzung

Im vergangenen Oktober fanden sich diese Sportler zusammen und beschlossen, sich gemeinsam auf die World Rowing Masters vorzubereiten. „Es ist wie eine zweite Karriere nach den Erfolgen in den Zwanzigern. Das größte persönliche Highlight ist, dass man gegen die ganze Welt fährt.“, beschreibt Rudi Rumswinkel, was ihn motivierte neben dem Beruf einen so zeitaufwendigen Leistungssport zu betreiben. „Wir werden auf ehemalige Weltmeister und Olympiasieger treffen.“, ergänzt Stephan Klatt.

Neben dem Achter stellt der WSV zwei weitere eigene Boote. Stephan Klatt und Rudi Rumswinkel treten im Doppelzweier der Altersklasse D (Durchschnittsalter 50 Jahre oder mehr) an. Die beiden werden in Duisburg mit einem nagelneuen Boot starten. Außerdem rudern die vier Männer aus dem WSV-Achter im Vierer der Altersklasse C (43 Jahre oder mehr). Die Mülheimer Frauen bilden mit Ruderinnen aus Essen einen Achter in der Klasse C sowie mit Athletinnen aus Oberhausen, Berlin und Bochum einen Achter in der Klasse A (27 Jahre oder mehr).

Klar definierte Ziele haben die WSV-Ruderer nicht. „Es ist sehr schwer einzuschätzen. In den Altersklassen lernt man sich während der Saison nicht kennen, alle Gegner erleben sich in Duisburg zum ersten Mal. Im Prinzip ist alles möglich.“, sagt Rudolf Rumswinkel. Anke Meyer-van Beek formuliert dann doch ein vorsichtiges Ziel: „Wir hoffen, dass wir weit vorn landen.“