Duisburg-Marxloh.. In der Ditib-Begegnungsstätte an der Warbruckstraße 51 eröffnete Leyla Özmal, Integrationsbeauftragte der Stadt Duisburg, eine Ausstellung mit alten arabischen Kalligrafien.

Auf dem Vorplatz der großen Moschee in Marxloh stehen schon die Zelte für den Ramadanmarkt. In der Begegnungsstätte eröffnete Leyla Özmal, Integrationsbeauftragte der Stadt Duisburg, eine Ausstellung mit alten arabischen Kalligrafien. „Ich freue mich, dass es jetzt zu dieser Ausstellung gekommen ist“, sagte sie, „der Geist der Schönheit wird uns zum besseren Zusammenleben begleiten.“

Özmal hatte sich schon im letzten Jahr dafür interessiert, die Sammlung in der Moschee zu zeigen, war aber durch die Querelen um den Wechsel des Gemeindevorstandes mit ihren Plänen in Verzug geraten. „Jetzt sind alle Missverständnisse ausgeräumt und wir können sagen, dass sich die vielen Investitionen in die Integration gelohnt haben“, sagte Özmal zufrieden.

Konzipiert wurde die Schönschriftenkollektion vor 20 Jahren mit Fördergeldern des türkischen Kulturministeriums. Damals reiste sie als Wanderausstellung durch NRW. Zur Feier des 50. Jahrestages des Deutsch-Türkischen Anwerbeabkommens erlebte sie ihr Comeback.

Zehra Yilmaz von der Begegnungsstätte zeigte sich zufrieden mit dem Zeitpunkt der Eröffnung: „Zum Ramadan kommen viele Tausend Menschen in die Moschee, die haben dann alle die Möglichkeit, sich an der Ausstellung zu erfreuen“. Auch der Begriff „Wanderausstellung regte Yilmaz an: „Wir Migranten sind ja auch Wanderer, die nach 50 Jahren endlich hier angekommen sind, die Ausstellung ist viel schneller, die hat nur 20 Jahre gebraucht“, sagte sie strahlend.

Dr. Claudia Kleinert, Fachbereichsleiterin der Abteilung kulturelle Bildung in der VHS, gab den Besuchern einen Einblick in die Bedeutung der Schönschrift in der islamischen Kultur. „Durch das Bilderverbot ist die arabische Schrift die wichtigste sichtbare Ausdrucksform des Willens Gottes“, sagte die Schriftexpertin. Die besondere Stilisierung der Buchstaben und die fehlende einheitliche Linienführung erschweren zwar oft die Lesbarkeit der Schönschriften. Das kann aber manchmal auch von Vorteil sein: „Bei der Abfassung von Dokumenten wirkte der Einsatz der komplizierten Schrift früher als eine Art Fälschungssicherung“, erklärte Kleinert.

Zu sehen sind neben Korantexten aus fünf Jahrhunderten auch die prächtig ausgeführten Namenszüge einiger Herrscher des osmanischen Reiches. Sie werden Tughra genannt und dienten als eine Art Siegel zur Beglaubigung offizieller Dokumente. Ihr Missbrauch war bei Todesstrafe verboten.

„Das Ruhen des Körpers erfolgt durch eine geringe Speisenzunahme“, lautete die Übersetzung einer Kalligrafie, die direkt über dem köstlichen, türkischen Buffet hing. Die Gäste verschoben das Fasten auf einen anderen Tag.