Duisburg-Walsum. . Das Ehepaar Tina und Mario Piva renoviert seit vier Jahren den denkmalgeschützten Bahnhof in Duisburg-Walsum. Ab kommenden Sonntag sind die „Bauherren“ wieder in der VOX-Doku-Soap „Ab in die Ruine“ zu sehen.
„Manchmal“, sagen Tina und Mario Piva aus Walsum, „manchmal hat man schon die Schnauze voll.“ Dann nämlich, wenn auf der Groß- und Dauerbaustelle am alten, denkmalgeschützten, aber lange stillgelegten Walsumer Bahnhof alles schief läuft, was schief laufen kann. Wenn sich etwa plötzlich herausstellt, dass ein Deckenbalken morsch ist und unplanmäßig ausgewechselt werden muss. Oder wenn von irgendwoher Wasser ins Gebäude eindringt und einen Teil der bereits abgeschlossenen Sanierungsarbeiten zunichte macht. „Dann könnte man das Heulen kriegen“, sagt die inzwischen 52-jährige Tina nachdenklich – um nur einen Moment schon wieder zu strahlen: „Aber wir ham et doch echt schön hier.“
Wie mehrfach berichtet, saniert das Ehepaar seit inzwischen vier Jahren das „alte Schätzchen“ an der Römerstraße 251. Anfangs waren die Beiden guter Dinge, dass sie mit wenigen Monaten Renovierungszeit auskommen würden. Doch nach und nach wurde den Eheleuten klar, dass die Sanierung eine Lebensaufgabe werden würde. Glück im Unglück: Durch unsere Berichterstattung wurde der Fernsehsender VOX auf die Walsumer aufmerksam.
Man tüftelte dort an einer Doku-Soap, die sich mit Bausanierern befasst, die versuchen, eigentlich unmögliche Projekte allein zu stemmen. Man wurde handelseinig und schon kreuzte das Filmteam auf und nahm Material für zwölf Folgen auf. Die liefen vergangenes Jahr – die Pivas waren die Stars. Nicht nur im Fernsehen, auch im Ort. Dort kennt sie inzwischen jeder, sie haben sogar Fans aus fernen Städten, die bei Rundreisen vorbeikommen und sehen wollen, wie es mit der Arbeit vorangeht.
Ab Sonntag wieder im Fernsehen
Am kommenden Sonntag beginnt die nächste Staffel und wieder werden die Walsumer in jeder Sendung zu sehen sein. Damit nicht genug: Auch in Teil 3 von „Ab in die Ruine“ sind Pivas schon wieder gesetzt. Die Folgen werden aber erst im kommenden Jahr ausgestrahlt.
Derweil schuften Tina und ihr Mann in jeder freien Minute, oft bis spät in die Nacht. Sie hämmern, sägen, streichen an, ziehen Strippen, montieren Sanitäranlagen – überwiegend allein oder mit Hilfe von Freunden und Bekannten.
Zweite Staffel von „Ab in die Ruine“
Die zweite Staffel der Doku-Soap „Ab in die Ruine“ startet am kommenden Sonntag, 19. August, um 19.15 Uhr auf VOX.
In allen zwölf Folgen werden die Eheleute Piva aus Walsum wieder zu sehen sein, wenn sie versuchen, Unmögliches möglich zu machen.
Bis die gesamten 580 Quadratmeter bewohnbar sind, wird noch einige Zeit ins Land gehen. Nur das Wohn-, Ess- und Schlafzimmer sind fertig. Ebenso die Küche. Ansonsten herrscht das reine Chaos. Aber damit hat sich das Paar arrangiert. „Man sieht ja, dass es langsam immer schöner wird“, sagt Mario (49).
Er akzeptiert alles so, wie es ist. Verliert nie den Mut. „Das hier ist unser Zuhause. Hier kriegt uns keiner mehr raus“, sagt er. Und wenn gerade mal wieder alles aus dem Ruder läuft? „Rumjammern nützt nix“, lautet Marios Lebensphilosophie. Spuckt in die Hände – und löst das Problem.
Das Einzige, worauf die Walsumer seit Jahren verzichten: Urlaub. „Den können wir uns nicht leisten, wir stecken jeden Cent in den Bau“, sagt der Hausherr – und lacht. Hinterm Bahnhof hat er nämlich eine Terrasse – „da kann man die Sonne auch genießen“.