Duisburg. . Nach der Landung der Sonde „Curiosity“ auf dem Mars erwarten die Mitglieder der Forschungsgruppe Experimentelle Astrophysik der Uni Duisburg-Essen mit Spannung die Ergebnisse der Untersuchung von Gesteinsproben. Durch diese Proben und weitere Tests soll herausgefunden werden, wie der Planet einst entstand.
Nein, die Bilder von der Landung der Sonde „Curiosity“ auf dem Mars haben sie zu nachtschlafender Zeit nicht live gemeinsam im Internet angeguckt. „Wir werden uns aber ganz bestimmt die veröffentlichten Forschungsergebnisse anschauen“, sagt Jens Teiser. Der 31-Jährige ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Fakultät Physik an der Uni Duisburg-Essen (UDE) und Mitglied der Forschungsgruppe Experimentelle Astrophysik, die von Prof. Dr. Gerhard Wurm geleitet wird. Die Gruppe beschäftigt sich unter anderem mit der Entstehung von Himmelskörpern. Und auch das Mars-Mobil will durch Gesteinsproben und andere Tests ja herausfinden, wie der „Rote Planet“ einst entstand.
Besagte Forschungsgruppe an der UDE besteht nun seit zweieinhalb Jahren. Sie umfasst rund 20 Mitglieder und profitiert bei ihrer Arbeit künftig auch von einer neuen Sternwarte, die erst kürzlich auf dem Dach eines Unigebäudes eröffnet wurde (wir berichteten). „Wir hatten uns natürlich im Vorfeld in Fachzeitschriften und im Internet über diese Mars-Mission informiert. Es ist ein technisch sehr ambitioniertes Projekt, an dem ja auch einige deutsche Wissenschaftler beteiligt sind“, berichtet Teiser. Das 900 Kilo schwere, fahrbare und auch mit deutscher Technik bestückte Forschungslabor soll in den kommenden zwei Jahren und Spuren finden, ob es auf dem Mars Leben gegeben hat.
Der Mars taucht kurz am Abendhimmel auf
„Ich bin auch naturwissenschaftlich sehr interessiert. Von daher verfolge ich über die Medien, was sich auf dem Mars tut“, erklärte Rolf Hembach, der Vorsitzende des Vereins Rudolf-Römer-Sternwarte mit Sitz in Rheinhausen. „Aus Sicht der Hobby-Astronomen ist die ganze Sache hingegen nicht so spannend. Wir schauen da eher, ob der Mars derzeit ein günstiges Beobachtungsobjekt ist – und das ist er im Augenblick eher nicht“, so Hembach. Nur am Abendhimmel taucht er kurz auf. Besser seien hingegen der Jupiter und die Venus zu beobachten. Letztere sei im Augenblick der hellste Himmelskörper in der Nacht.
Die gesamte rund 2,5 Milliarden US-Dollar verschlingende Mission betrachtet auch Hembach als eine Vorstufe für eine bemannte Landung auf dem Mars, die nach bisherigen Expertenschätzungen aber frühestens für 2040 angepeilt werden kann. „Ich weiß, dass die Sonde auch die Strahlung auf dem Mars messen soll. Dann wird sich zeigen, ob es Menschen dort überhaupt aushalten können“, so Hembach.
Die Sternwarte in Rheinhausen lädt zum nächsten Treffen am Freitag, 7. September, ab 20.30 Uhr ein. Natürlich zum Planetengucken. Dann wird sicherlich auch über die Mars-Sonde diskutiert.