Duisburg. . Karotten-Aprikosen-Ingwer-Kokos-Cappuccino und Rinderfilet mit Rotweinreduktion - nur zwei Beispiele aus dem Rezepte-Fundus von Ralf Wüstenberg. Der Hobby-Koch aus Obermarxloh gewann bei der ZDF-Kochsendung “Küchenschlacht“. Im Finale holte er mit pochierter Hähnchenbrust zum Schlag aus.

Ralf Wüstenberg hat einen harten Kampf hinter sich. Über mehrere Tage. Gegen fünf Gegner. Vor Tausenden von Zuschauern. Bis er zum finalen Schlag ausholte. Mit pochierter Hähnchenbrust.

Hört sich im ersten Moment etwas martialisch an, ist es aber nicht. Es ging Ralf Wüstenberg nur um den Sieg in der ZDF-KochsendungKüchenschlacht“. Ihr Prinzip: Sechs Kandidaten kochen an der Seite eines Starkochs um die Wette, bis einer am Ende übrig bleibt. Fünf Folgen lang, die das ZDF jeweils von Montag bis Freitag ausstrahlt. Jeden Tag fliegt ein Kandidat raus, nachdem ein weiterer Kochprofi alle Gerichte probiert und bewertet hat.

Die „Schlacht“ findet also allenfalls in Töpfen und Pfannen statt. Und im Finale musste Ralf Wüstenberg die in Safransud pochierte Hähnchenbrust nur lecker zubereiten und nicht etwa feste gegen den Kopf eines Kontrahenten werfen. Ganz im Gegenteil: „Wir waren eine sehr homogene Truppe. Die Redaktion, die Kandidaten, die Köche. Das hat alles sehr gut gepasst“, sagt der 54-Jährige, der für die dreitägige Aufzeichnung der Sendung mit seiner Ehefrau in Hamburg logierte.

Von Königsberger Klopsen wird abgeraten

Besonders im Zusammenspiel mit Moderator und Sternekoch Alexander Herrmann war dem Berufsfeuerwehrmann aus Obermarxloh die gute Laune anzusehen. „Ich glaube, er hat schnell gemerkt, dass wir eine lustige Truppe sind und war dann sehr locker und nahbar“, so Wüstenberg, „am Ende haben wir uns ganz gut die Bälle zugespielt.“

Der Duisburger sorgte auch für den ersten großen Lacher der Staffel: In der ersten Folge musste jeder Kandidat sein Lieblingsgericht kochen. Wüstenberg schlug der Redaktion Königsberger Klopse vor. „Die haben mir aber gesagt, dass acht von zehn Kandidaten mit diesem Gericht rausgeflogen sind.“ Also musste fix ein Rezept aus einem Kochbuch von Johann Lafer herhalten. „Leider wurde ich direkt danach gefragt. Dann musste ich zugeben, dass ich mein Lieblingsgericht noch nie gekocht habe.“

„Meine Frau ist froh, dass sie mich hat“

Ansonsten kredenzte Wüstenberg aus dem eigenen Fundus. Karotten-Aprikosen-Ingwer-Kokos-Cappuccino zum Beispiel. Oder Rinderfilet mit Rotweinreduktion. Die Grundlagen dafür habe er sich früher durch Blicke über Mamas Schulter abgeguckt, sagt Wüstenberg, dann aber „über Jahre verfeinert“. Zuhause koche fast immer er, so gut wie jeden Tag. „Meine Frau ist froh, dass sie mich hat“, scherzt der ehemalige Feuerwehr-Ausbilder.

Dass die Gerichte in der Fernsehküche nach nur einer guten halben Stunde fertig sein mussten – kein Problem. „Das ist nicht sehr entspannt. Aber mir geht das Kochen leicht von der Hand“, sagt Wüstenberg. Außerdem stand er 2010 schon mal an einem TV-Herd. Damals erkochte er zusammen mit seinem Sohn 2000 Euro als „Topfgeldjäger“ im ZDF.

Rezepte und Videos im Internet

Das ZDF zeigt die „Küchenschlacht“ seit Januar 2008. Am 5. Juli dieses Jahres wurde die 1000. Folge gezeigt. Dabei gab sich Bundesministerin Ilse Aigner als Jurorin die Ehre. Im Moment macht die Kochshow Sommerpause. Neue Folgen gibt’s ab dem 27. August.

Die Staffel mit Ralf Wüstenberg wurde vom 23. bis zum 27. Juli erstmals ausgestrahlt. Sie lässt sich in der ZDF-Online-Mediathek ansehen. Die Sieger-Rezepte von Ralf Wüstenberg gibt’s ebenfalls im Netz nachzulesen auf:
www.kuechenschlacht.zdf.de.

Im Finale ging es schließlich um ein Rezept von Moderator Herrmann: besagte Hähnchenbrust und geeiste Gurken-Sauerrahm-Suppe. „Sensationell“, urteilte Juror Stefan Marquard. Ruhm, Ehre und eine Küchenschlacht-Sieger-Schürze waren der Lohn. Und eine Einladung zu einer weiteren TV-Kochsendung. Ende des Jahres wird Ralf Wüstenberg dank seines Sieges bei „Lafer!Lichter!Lecker!“ zu Gast sein. Wüstenberg: „Da bin ich dann aber nur zum Essen.“