Duisburg. .
Ein Auto muss regelmäßig auf den Prüfstand, Bremsen, Beleuchtung, Stoßdämpfer, Motor und Elektronik werden gecheckt. Doch auch ein Mensch muss ab und zu überprüft werden, nicht nur beim Gesundheitscheck beim Arzt.
Auch sein Wissen, seine Fähigkeiten, seine Kenntnisse müssen immer wieder auf den neuesten Stand gebracht und „aufpoliert“ werden. Das gilt besonders für Jugendliche in der Berufswahl, ohne Hauptschulabschluss, Ausbildungsabbrecher oder erwachsene Langzeitarbeitslose. Sie müssen zum „Bildungs-TÜV“. Den bietet der TÜV Nord seit 2004 in seinem Bildungszentrum im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Zeche Diergardt an der Asterlager Straße in Rheinhausen an.
In der Lehrküche werden angehende Köche aus- oder weitergebildet. In einem kleinen Restaurant direkt daneben werden die Speisen den Gästen frisch serviert. Ein paar Schritte weiter lernen angehende Verkäuferinnen, in einem nachgebauten Supermarkt, Kasse und Scanner zu bedienen. Ein paar Türen weiter lernen Azubis im hauseigenen Frisörsalon, ihre Kunden nach allen Regeln der Kunst zu frisieren, zu schminken.
Letzte Chance, in den ersten Arbeitsmarkt einzusteigen
Und in den Werkstätten der Handwerker wird fleißig Metall gefräst und gedreht, Holz gesägt, Farbe gemalt und gestrichen, Steine gemauert. Alles unter fachkundiger Anleitung, alles ganz praktisch und realitätsnah. Insgesamt bilden im Rheinhauser Zentrum aktuell rund 42 Ausbilder etwa 400 junge und ältere Leute aus ganz Duisburg in verschiedenen Berufslehrgängen aus, mit bis zu 16 Teilnehmern pro Kurs.
Für viele ist es die letzte Chance, in den ersten Arbeitsmarkt einzusteigen. Wichtig ist dem Team um Standortleiter Dr. Werner E. Celnik die berufliche Anpassungs- und Aufstiegsqualifizierung, vor allem von Langzeitarbeitslosen. Dazu gibt es zahlreiche Seminare und Lehrgänge zur beruflichen Weiter- und Fortbildung.
Schließlich kümmert sich die Abteilung Berufsorientierung um die Berufswahl, gibt bereits Schülern der 7. und 8. Klasse zwölf Tage lang praktische Einblicke. Bereichsleiter Carsten Murek (36): „Wir kooperieren mit allen Haupt-, Real- und Förderschulen in Duisburg.“ Eine eigene Abteilung für Job-Akquise sorgt dafür, dass bis zu 70 Prozent aller Teilnehmer einen Job im ersten Arbeitsmarkt erhalten.