Duisburg.

Ida springt schwanzwedelnd um ihr Frauchen herum. Der kleine schwarze Hund ahnt: Frauchen Hannah Rimmele hat Leckerchen in der Tasche. Ida und Aisha gehören zum Rudel der 30-Jährigen. Sie hat sich mit einem Pflegedienst für Hunde, Katzen und allerlei andere Haustiere selbstständig gemacht. In den Ferien fährt sie zu den Tieren nach Hause und versorgt sie. „Petcare“ heißt ihre Firma.

„Das war schon immer mein Traum, mit Tieren zu arbeiten“, erklärt Hannah Rimmele. Sie ist auf einem Bauernhof in Süddeutschland aufgewachsen. Vor kurzem jobbte sie in einer Auffangstation für Schildkröten in Costa Rica. Der Liebe wegen zog sie schließlich nach Duisburg. „Wir hatten zu Hause Pensionspferde und viele andere Tiere“, gerät sie noch heute ins Schwärmen. Ihre Mutter war ihr Vorbild, sie ist Tierärztin.

Hannah hat schließlich eine Ausbildung im Tierheim gemacht. „Da bekommt man viel mit.“ Etwa, wie das Ordnungsamt einen Hund beschlagnahmt hat. „Der wurde von seinem Besitzer misshandelt. Wir haben ihn wieder aufgepäppelt.“ Dann gab das Amt den Hund wieder an sein Herrchen zurück. „Wir haben noch gewarnt, dass das keine gute Idee ist.“ Zwei Wochen später war der Hund tot. „Das lässt einen nicht kalt. Jetzt habe ich mit Besitzern zu tun, die sich um ihre Lieblinge kümmern.“

Tierische Problemfälle

Im Tierheim hat sie auch mitbekommen, dass es für einen Service, wie sie ihn anbietet, einen Bedarf gibt. Pensionen gebe es genug, aber kaum jemand fahre zu den Vierbeiner nach Hause. „Viele Besitzer finden es gut, dass die Tiere in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können.“ Jetzt in den Ferienzeiten ist besonders viel zu tun.

Aber auch in den anderen Wochen ist die Nachfrage durchaus vorhanden. „Wenn eine ältere Dame einen Schlaganfall hat und nicht mehr so oft mit dem Hund rauskann, ist das ein Problem.“ Oder wenn plötzlich ein Krankenhausaufenthalt ansteht und niemand sich um den Vierbeiner daheim kümmern kann, springt Hannah Rimmele ein. „Die sind dankbar, dass sie ihre Lieblinge behalten können.“

Es sind die tierischen Problemfälle, um die sie sich gerne kümmert. So betreut sie zum Beispiel eine Katze mit Diabetes oder eine andere mit Zahnfleischproblemen. „Das kann nicht unbedingt jeder Nachbar, da ist es gut, wenn man auch Medikamente geben kann.“ Bevor die Herrchen in Urlaub fahren, wird durchgesprochen, was die Tiere brauchen. Auch, ob sie etwa Spezialfutter bekommen.

Auch mit Reptilien oder exotischen Weißbauchigeln kennt sie sich aus. Manchmal leistet ihr Ida beim Spaziergang mit den Schützlingen Gesellschaft. Das hilft bei ängstlichen Kandidaten.