Duisburg. .
Wieder hängt der Haussegen schief zwischen den Partnern der Opern-Ehe Düsseldorf und Duisburg. Diesmal in einer Frage, in der sie sich eigentlich einig sind: Christoph Meyer soll Generalintendant bleiben. Doch die überfällige Vertragsverlängerung ist in Duisburg zum Streitfall zwischen Rat und Verwaltungsspitze verkommen.
Die Rheinopern-Aufsichtsratssitzung am Mittwoch endete mit einem Eklat: Düsseldorfs Oberbürgermeister Dirk Elbers brach die Sitzung nach hitziger Debatte ab, die anschließende Gesellschafterversammlung fiel aus. Und in der Sondersitzung des Rates kam die Vertragsverlängerung nicht auf die Tagesordnung. Genau darum hatte Elbers Stadtdirektor Greulich in einem Brandbrief dringend gebeten.
Elbers Empörung war auch am Donnerstag noch nicht abgeklungen: „Ich habe überhaupt kein Verständnis dafür, dass die Duisburger sich in der zentralen Personalfrage so verantwortungslos verhalten. Christoph Meyer leistet sehr gute Arbeit. Es gibt überhaupt keinen Grund, seinen Vertrag nicht zu verlängern. Allein diese Debatte schadet dem Haus und stiftet Unruhe unter den Mitarbeitern. Das kann und werde ich nicht akzeptieren.“
"Versagen der Verwaltungsspitze"
Die SPD hatte in der Ratssitzung am 25. Juni, bei der die Vertragsverlängerung Tagesordnungspunkt 85 war, aus Verärgerung darüber, dass die Verwaltungsspitze Fragen zur sehr spät gekommenen Vorlage nicht beantworten konnte, die Entscheidung aufgeschoben. Dass Elbers Stadtdirektor Greulich daraufhin den Brandbrief geschrieben hatte, habe man nicht gewusst, so Oliver Hallscheidt von der SPD-Fraktion.
Der Konflikt sei der „OB-freien Zeit mit dem Versagen der Verwaltungsspitze“ geschuldet, so Hallscheidt. „Wir wollen Meyer. Ich bin sehr optimistisch, dass es klappt.“
Während in Düsseldorf geunkt wird, Duisburg wolle auf diesem Weg doch noch aus der Opern-Ehe aussteigen, sagte OB Sören Link gestern: „Ich schätze die Arbeit und das Engagement von Christoph Meyer. Wir suchen mit der Politik nach einer einvernehmlichen Lösung. Ich gehe davon aus, dass der Vertrag verlängert wird.“