Duisburg. .

Mit rund 780.000 Kindern in 30 Ländern der Welt förderte die Kindernothilfe im vergangenen Jahr so viele Mädchen und Jungen wie noch nie in ihrer 53-jährigen Geschichte.

Das Hilfswerk konnte seine Arbeit auf 983 nachhaltige und längerfristige Projekte ausdehnen und den Selbsthilfegruppen-Ansatz als wirksames Mittel der Armutsbekämpfung weiter ausbauen, heißt es in der Bilanz 2011.

Mit einem Gesamtertrag von rund 62 Millionen Euro weist die Kindernothilfe in ihrem Geschäftsbericht 2011 ein solides Spendenergebnis aus. Rund 10 Millionen Euro davon machen allein die Einnahmen für Humanitäre Hilfe aus.

Für Rechte und Selbstbestimmung

Bereinigt um die Spendeneingänge nach den Katastrophen in Haiti und Pakistan im Jahr 2010 (23,6 Millionen Euro) und der Humanitären Hilfe in 2011 lägen die aktuellen Erträge mit 51,6 Millionen Euro fast auf Vorjahresniveau (52,4 Millionen Euro), heißt es. Dr. Jürgen Thiesbonenkamp, Vorstandsvorsitzender der Kindernothilfe. „Wir arbeiten stetig daran, die Qualität unserer Arbeit zu erhöhen und die Wirkung sichtbar zu machen.“

Besonders durch die Förderung von Gemeinwesen-Entwicklungsprojekten und den Ausbau von Selbsthilfegruppen erreicht die Kindernothilfe noch mehr Mädchen und Jungen als im Vorjahr. „Unser erklärtes Ziel ist es, Kinder in ihren Rechten zu stärken, um ihnen und ihren Eltern den Weg in ein selbstbestimmtes Leben zu ebnen“, so Thiesbonenkamp.

Dank Kooperation auch Hilfe für Somalia möglich

Rund 9,2 Millionen Euro hat die Kindernothilfe im vergangenen Jahr für Humanitäre Hilfsmaßnahmen im ostafrikanischen Dürregebiet verbuchen können. Bisher wurden 4,5 Millionen Euro für Soforthilfe, den Aufbau von Kinderzentren und existenzsichernde Projekte eingesetzt. Durch die Hilfsmaßnahmen hat die Kindernothilfe nach eigenen Angaben bisher mehr als 130.000 Kinder und ihre Familien in Äthiopien, Kenia und Somalia erreicht. Seit Mitte vergangenen Jahres engagiere sich das Hilfswerk nun auch langfristig in Somalia. Möglich geworden sei dieser Schritt durch die Zusammenarbeit mit lokalen Partnerorganisationen.

In die Projekt- und Programmarbeit flossen mit 50,7 Millionen Euro rund 86 Prozent der Gesamtaufwendungen. 6,1 Prozent wurden für die Verwaltung eingesetzt, für Werbung und Spenderservice wurden 7,9 Prozent verwendet. „Wir können sagen, dass für jeden Euro, den wir im Rahmen unseres Spenderservices oder in der Werbung eingesetzt haben, 12,11 Euro für unsere Arbeit zurückgekommen sind“, resümiert Thiesbonenkamp.