Duisburg. .

Die Duisburger produzieren im Jahr die kaum vorstellbare Zahl von 292.090 Tonnen Müll. Leichter greifbar wird das Gewicht, wenn man es auf die Einwohner herunterrechnet: Mehr als 500 Kilo hat jeder Duisburger im Jahr 2011 in die diversen Tonnen geworfen.

Das meiste davon ist Hausmüll, der in der schwarzen Tonne landet. Der wird insgesamt immer weniger. Und obwohl die Duisburger seit fast 20 Jahren ihren Müll trennen, werden sie dabei offenbar immer besser: Vor vier Jahren hat jeder Duisburger noch 22,7 Kilo an Verpackungen in der gelben Tonne versenkt, inzwischen sind es mehr als 26 Kilo. Der Unterschied mag sich gering anhören, für die ganze Stadt aber summiert sich die Menge auf 1500 Tonnen im Jahr.

Müllmengen

260 Kilo Hausmüll hat jeder Duisburger 2011 produziert. Hinzu kommen 26 kg Leichtverpackungen, 27 kg Sperrmüll, 67 kg Papier und 14 kg Glas.

Analyse in ausgewählten Mülltonnen

Der Trennerfolg ist aber vielleicht gar kein Erfolg. Es könnte auch daran liegen, dass immer mehr Abfälle in der gelben Tonne landen, die dort gar nicht hingehören. „Es ist schon kurios, was sich dort alles findet“, sagt Silke Kersken von den Wirtschaftsbetrieben.

Der Entsorger führt derzeit eine Sortieranalyse durch und wühlt sich durch ausgewählte Tonnen um das Trennverhalten der Duisburger zu studieren. Das Ergebnis steht noch aus. Bekannt ist längst, dass die Motivation zur Mülltrennung vor allem in den Großwohnanlagen zu Wünschen übrig lässt.

Gelbe Tonne wird zur Wertstofftonne

„Es wird immer noch zu viel nicht korrekt sortiert“, sagt Kersken: „Aus dem Hausmüll ist noch einiges heraus zu holen“. Auch deshalb wird in drei Wochen, ab dem 1. Juli, die gelbe Tonne zur Wertstofftonne. Darin darf dann alles landen, was aus Kunststoff und Metall besteht. Nicht mehr nur Verpackungen, sondern auch Schüsseln, Eimer, Spielzeug, Töpfe, Pfannen oder Wasserhähne.

Aus dem Hausmüll wird sich so womöglich noch etwas herausfischen lassen. Aber man sollte sich nichts vormachen: Wie der kürzlich veröffentlichte Abfallbericht zeigt, ist die Müll-Gesamtmenge in Duisburg seit Jahren konstant. Und das, obwohl die Einwohnerzahl schrumpft. Sprich: Weniger Duisburger produzieren im Endeffekt immer mehr Müll.