Duisburg. Die WAZ und DerWesten.de stellen nacheinander die Kandidaten für das Oberbürgermeisteramt in Duisburg vor. Heute: Sascha Miskov (parteilos).
Wer ist Sascha Miskov?
„Ein einfacher Mensch“, beschreibt er sich selber und lacht: „Das ist so.“ In Huckingen ist er geboren, in Huckingen lebt er, in Huckingen arbeitet er, als Schmelzer am Hochofen der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann. 21 Jahre ist der 39-Jährige schon bei HKM („Der beste Arbeitgeber in Duisburg“), er ist aufgewachsen mit drei Schwestern, ledig, Vater einer 13-jährigen Tochter und bekennender MSV-Fan: „Ich habe viel gelitten dieses Jahr.“ In der Freizeit geht er gerne ins Fitness-Studio, im Urlaub zieht’s ihn nach Mallorca, der Ruhe wegen, aber auch des Feierns.
Warum kandidiert er?
„Weil alle meckern, aber keiner tut etwas.“ Das will Miskov ändern: „Ich weiß, wie der Duisburger tickt. Es wäre ein echter Neuanfang, wenn ich OB würde, als Alternative zu all den Politikern, die gar nicht wissen, was los ist. „Auch der kleine Mann kann wissen, wo es lang geht.“ Er kenne sich aus in der Stadt, vor allem in den südlichen Stadtteilen, habe Freunde „zwischen 16 und 80“ und zwar unter Deutschen und Migranten. Mitglied in der IG Metall ist er, einer Partei gehört er nicht an, will es auch nicht: „Ein paar Sachen gefallen mir an der SPD, ein paar an der CDU.“
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Was will er?
Sein Schwerpunkt sei das Soziale, sagt Miskov. Beispielsweise bräuchten junge Mütter mehr Hilfestellungen, auch zum Nutzen der Kinder: „Da müssen wir nämlich anfangen.“ Bäder, Bibliotheken und Jugendzentren zu schließen, ist für ihn der völlig falsche Weg: „Sowas bringt auf lange Sicht gar nichts. Da geht etwas fürs Sozialwesen verloren.“ Und es fehlten mit der Schließung beispielsweise Treffpunkte für Kinder und Jugendliche, die vor allem für die Integration unverzichtbar seien. Weiteres Thema ist die demografische Entwicklung.
Duisburg müsse lebenswert für Familien werden, um das Abwandern zu stoppen. Gleichzeitig gelte es, älteren Menschen ein eigenständiges Leben in gewohnter Umgebung und die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu sichern. Wichtig ist für Miskov auch die Integration, schließlich ist er selbst Sohn eines seit 45 Jahren in Deutschland lebenden Mazedoniers und einer Deutschen. Bildung und Sprache seien Schlüssel zur Integration, schriebt Miskov in seinem Wahlprogramm. Daher sollte einerseits Sorge getragen werden, dass Sprachkurse für Migranten jeden Alters angeboten werden und andererseits, dass sie auch wahrgenommen werden.
Wenn ich OB wäre...
... möchte ich nicht nur Händeschütteln mit Unternehmensvorständen, sondern ein OB sein, den man duzen kann.“ Seinen Stil als erster Bürger der Stadt macht er am Beispiel Outlet Center deutlich: Es ist auf jeden Fall dafür, die 125-Mio-Euro-Investition zu ermöglichen: „Jeder junge Mensch will das, und ich werde da auch Kunde sein.“
Aber es müsste eben auch gewährleistet werden, dass die Mieter, die für den Neubau weichen müssen, entschädigt werden und in der Nähe neue Wohnungen erhalten. Gedanken über die Entlohnung eines Oberbürgermeisters hat sich Miskov nicht gemacht: „Ich bin zufrieden mit dem, was ich habe.“ Und das Krawattebinden – da lacht er erneut – werde er auch noch lernen.