Duisburg. .

Ein frischer Wind wehte am Montagabend durch die Räume der Duisburger WAZ: Der neue Leserbeirat ist da! Und da sitzen sie: Neun Gremiumsmitglieder, die die Redaktionsarbeit mit ihren Meinungen und Einschätzungen bereichern wollen. Neun Duisburger, die bei der Premierensitzung zunächst viel über sich und ihre Erwartungen an ihre neue Aufgabe erzählten. Neun Bürger, die „ihre“ WAZ in den nächsten zwei Jahren auch ein Stück weit verändern und verbessern wollen. Wir sagen: Herzlich willkommen.

„Aus 80 Bewerbungen haben wir Sie herausgefischt“, sagte Redaktionsleiter Oliver Schmeer zur Begrüßung. Kurz zählte er die Auswahlkriterien auf: Frauen und Männer sollten gleichstark vertreten sein. Viele verschiedene Herkunfts-Stadtteile sollten vertreten sein, genau wie Altersklassen. Und mit Blick auf die neu formierte Runde lässt sich aus Redaktionssicht nur feststellen: Vorhaben geglückt!

Mitglieder mit vielfältigen Hintergründen

Das „Küken“ im Kreis ist die 18-jährige Gymnasiastin Ira Ortmann, die eine große Leidenschaft fürs Theaterspielen hegt und nun genau hinschauen möchte, wie der Spielbetrieb auf der Bühne der WAZ abläuft. Nur etwas älter – nämlich 23 – ist Luca Blass. Sie lebt im Wasserviertel, ist durch Freunde und Familie aber noch fest verwurzelt mit dem Duisburger Norden. Kinofreunde könnten sie kennen: Im Filmforum am Dellplatz jobbt die Studentin als Kartenabreißerin. Was die beiden jungen Frauen einte, war ihr Kritikpunkt, dass die Zahl der Fehler in der WAZ oft zu hoch sei. Das Redaktionsteam gelobte Besserung.

Besser muss für Susanne Tiltmann – Mutter dreier Kinder und wie die ganze Familie bekennender MSV-Fan – auch die Vorberichterstattung über kulturelle Großereignisse werden. Als Beispiele nannte sie die Eröffnungsfeier der Akzente oder das zum Festival gehörende Partyangebot im Mercator-Quartier. „Dort wäre bestimmt noch mehr los gewesen, wenn am Veranstaltungstag größer darüber berichtet worden wäre.“

Auch ein TV-Bösewicht ist dabei

Doch es gab nicht nur Kritik, sondern auch Lob für die Lokalredaktion: Dirk Weil aus Wanheimerort gefiel etwa die Hartnäckigkeit, mit der die WAZ die Themen Loveparade und OB-Abwahl behandelte. Und für den Kundenberater einer Software-Firma ist diese Zeitung von Kindesbeinen an ein steter Begleiter. „Dankwart Bumskopp aus den täglichen Blondie-Comics ist einer meiner ältesten Freunde.“

Mindestens ebenso laut musste die Runde lachen, als der bei HKM arbeitende Detlef Schmidt von seinen zahlreichen Gastauftritten in Fernseh-Shows wie Richterin Barbara Salesch erzählte und dass er dabei stets den Bösewicht geben musste: „Ich bin ein mehrfacher Mörder – aber nur auf dem Bildschirm.“

In einer Familie aus lauter Medienmachern lebt Angela Dollhausen. Nun will die Schulleiterin endlich kennen lernen, worüber die Verwandtschaft daheim diskutiert.

OB-Kandidaten im Interview löchern

Peter Gärtner interessiert sich sehr für den Internet-Auftritt und das künftige App-Angebot der WAZ für Smartphones und Tablet-PCs. 2003 beriet er den DSDS-Kandidaten Benny Martell in Fragen der Öffentlichkeitsarbeit. Er outet sich als großer Fan der Süd-Stadtteilseiten – und freut sich wie alle auf die avisierte Druckhaus-Führung.

Und was wartet noch auf das Gremium? Siegfried Döring und Friedrich Buttgereit freuen sich schon darauf, wenn sie einige der OB-Kandidaten im Interview löchern dürfen. Beide Rentner interessieren sich sehr für die politische Berichterstattung. Und auch eine Diskussion über die nötige Suche nach einer gemeinsamen Identität dieser zerklüfteten Stadt regten die beiden Ältesten dieser Runde mit an. Was jetzt Idee ist, wird bald Schwarz auf Weiß zu lesen sein...