Duisburg. .

Abgespritzt, poliert und repariert – das Museumsschiff „Oscar Huber“ öffnete am Karfreitag zum ersten Mal in der neuen Saison. „Zwischen Oktober und Ostern haben wir geschlossen. Dann wird auf dem alten Dampfer immer alles blank geputzt“, erklärt Bernhard Weber, Leiter des Museums der Deutschen Binnenschifffahrt.

Ab dem Wochenende können sich die Gäste, an der Anlegestelle am Leinpfad in Ruhrort, wieder die riesigen Kohlekessel, den Maschinenraum und das Wohnzimmer des Kapitäns auf dem 90 Jahre alten Radschleppdampfer ansehen. Den authentischen Holzgeruch kann man in der „Messe“ des Schiffes noch heute riechen. Durch die kleinen Luken fällt nur wenig Licht und die dunklen, engen Räume unter Deck lassen jeden Besucher die damaligen Lebensverhältnisse auf See gut nachvollziehen.

Schiffrundgang auch für Frauen

„Besonders Väter mit Söhnen, oder Großväter kommen sich den alten Dampfer anschauen“, weiß Weber. Der Schiffrundgang ist aber auch etwas für Frauen. „Die Nostalgie und Technik an Bord begeistert“, findet Museumsmitarbeiterin Cornelia Garwer-Schier.

Zu Ostern haben sich die Betreiber etwas für die ganze Familie ausgedacht. „Kapitän Osterhase kommt und er hat einen ordentlichen Korb dabei“, so Weber. Ab 10 Uhr geht am Ostermontag die Eiersuche über und unter Deck los. Auf diejenigen, die ein Osterhäschen finden, wartet eine besondere Überraschung. Am selben Tag kommt der Osterhase auch in das Museum der Binnenschifffahrt.

Kohlebunker und Kojen für Besucher begehbar

Neben den Ostereiern gibt es auf dem historischen Schiff viele weitere Dinge zu bestaunen. Riesige Anker mit mehreren hundert Kilogramm Gewicht, das Steuerhaus des Kapitäns und den restaurierten Maschinenraum mit imposanten Kesseln und Hebeln. Ein leichter Ölgeruch erinnert noch an die Vergangenheit des Schiffes, als die Matrosen unter Deck die Maschinen im Schweiße ihres Angesichts bedienen mussten.

Vom Kohlestaub, Ruß und Ölfilm ist der Dampfer heute völlig befreit. Die schweren Maschinen ruhen und auf ihnen lastet kaum ein Staubkorn. Der Kohlebunker und die Kojen der Besatzung sind geräumt und begehbar. Selbst die beiden großen Schornsteine erstrahlen in frisch-gestrichenem Glanz. „Die Kamine kann man umklappen, so haben wir sie im Winter auch anstreichen können“, erklärt der Museumsleiter die Prozedur, welche bei der Größe der Schornsteine unvorstellbar erscheint.

Rund 35 000 bis 40 000 Besucher kommen jährlich in das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt in Ruhrort. Ein Drittel von ihnen besucht auch den alten Dampfer.

Umbauarbeiten im Innenraum

„Dieses Schiff verkörpert die Glanzzeit des Duisburger Hafens“, so Bernd Matthäi, von der Organisatoren des Binnenschifffahrtsmuseums, über die Bedeutung des alten Dampfers, der auch für Hochzeiten und Gruppenführungen gebucht werden kann. In den nächsten zwei Monaten soll ein weiteres Museumsschiff zur Anlegestelle gebracht werden.

Neben den beiden Schiffen „Oscar Huber“ und „Minden“, wird auch das Kranschiff „Fendel“ dort ihren Platz finden. „Die Besichtigung aller drei Schiffe gibt es zu einem Preis“, verrät Weber. Vorerst werden Besucher nur die Reling betreten können. Im Innenraum müssen erst Umbauarbeiten vorgenommen werden.