Wanheim..

Auf den meisten Jahreshauptversammlungen zählen vornehmlich die Ergebnisse der Vorstandswahlen – nicht so beim Heimat- und Bürgerverein Wanheim-Angerhausen. Zwar wurde dort auch gewählt und eine Jubilarehrung gab es obendrein, doch das Hauptinteresse des Abends galt einem Vortrag: Logports Geschäftsführer Dr. Ghanem Degheili war zu den Rheinlust-Terassen an die Kalkumer Straße gekommen, um die Frage zu beantworten: „Was macht Logport in Wanheim“. Es sollte zu einer lebhaften, teils emotional geladenen Diskussion über Lärmbelastung durch hohes Verkehrsaufkommen und die derzeitige Parksituation kommen.

Anfangs lauschten die rund 70 Gäste – darunter Lokalpolitiker verschiedener Parteien – Degheilis Ausführungen gebannt. Er skizzierte die Ansiedlung des Containerterminals im Logport II, die vorausgegangene Sanierung des belasteten ehemaligen Areals von MHD Sudamin sowie die Suche nach Betrieben, die sich südlich der Heinrich-Hildebrandts-Höhe etablieren könnten.

Dann meldeten sich die Wanheimer zu Wort: „Die Lärm- und Schmutzbelastung durch die LKW ist schon an der Grenze“, hieß es im Saal, ebenso wie „die Anwohner fallen morgens um halb Sechs aus dem Bett“ und an der Ehinger Straße gebe es „Erdbebenstärke Fünf Komma Null“, wenn die Laster dort entlang bretterten, sämtliche Lärmschutzmaßnahmen hätten nicht geholfen. „Auf einen Teil des LKW-Verkehrs wird man nicht verzichten können“, sagte Degheili, „aber wir suchen für unsere Flächen Unternehmen, die nicht nur LKW benutzen, sondern auch den Hafen.“ Ideal sei eine Firma, die zudem die Eisenbahn nutzen werde.

Besser kam jedoch die Nachricht an, dass die Sona-Schmiede, an deren Lastwagen die Anwohner den meisten Anstoß nehmen, über Logport-Gelände fahren dürfte, um die Wanheimer Straße zu entlasten. Bis es soweit ist, muss jedoch noch eine Verbindung zur Richard-Seiffert-Straße geschaffen werden und Sona muss sein Werksgelände umbauen. Diese Maßnahmen will der Verein mit 60 000 Euro unterstützen und sucht nun Fördermittel und Sponsoren.

„Wenn sie schon bauen müssen, dann bitte gescheite Büros, keine Container“, kam Vorsitzender Theo Küpper auf die Logport-Flächen zurück. „Wir wollen natürlich am liebsten eine Bonbon- oder Wattebauschfabrik, die keinen Schmutz macht und nicht höher ist als die Hildebrandts-Höhe.“ Es sei laut Degheili eine Logistikhalle vorgesehen, auf alles weitere habe Logport wenig Einfluss, dies sei eine Frage des Bebauungsplans.

Auch ein aus Vereinssicht „heißes Eisen“ anzupacken, scheute sich Küpper nicht: Durch die Attraktion „Tiger & Turtle“ sei die Parksituation unerträglich. Ob Logport denn nicht seine freie Fläche vorübergehend in Parkplätze umwandeln könne, bis ein Interessent gefunden sei, wollte er wissen. Dem erteilte der Unternehmer aber eine deutliche Absage: „Ich bin Geschäftsführer der Logport GmbH, nicht der Oberbürgermeister der Stadt Duisburg oder ein Minister.“

Man sei habe rund 12 Millionen Euro in Logport II investiert und die wolle man wieder reinholen, schließlich sei man kein Wohlfahrtsverband. Da auch Fördergelder geflossen sind, gebe es auch Vorgaben, Arbeitsplätze zu schaffen und einen Logistikstandort zu schaffen. Er werde aber, versprach Degheili, mit Kollegen und der Verwaltung über die Parksituation sprechen.

„Es war ein sehr erfolgreiches Gespräch“, resümierte Küpper nach der Versammlung, bei der der Vorstand im Amt bestätigt wurde. Sofort stürzte er sich wieder in die Arbeit, auf der Agenda steht der Kampf gegen das Gemüse-Anpflanzverbot in Kleingärten.