Duisburg. .

Zwischen April und November 2011 hatten zwei 15 und 22 Jahre alte Brüder aus Walsum diverse Autos, Motorroller und Müllcontainer im Duisburger Norden angezündet. Der Schaden überstieg die 50.000-Euro-Grenze. Das Motiv der Brandstifter: „Die Angeklagten handelten aus Langeweile. Sie wollten etwas erleben“, sagte am Donnerstag der Vorsitzende der Jugendkammer in der Urteilsbegründung.

Für die elf Taten, die von ursprünglich 14 angeklagten Fällen im Urteil übrig blieben, muss der 22-Jährige zweieinhalb Jahre ins Gefängnis. Sein 15-jähriger Bruder kam mit einer 18-monatigen Jugendstrafe davon, die auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde. Obendrein muss er aber 150 Stunden Sozialdienst leisten, an einem Sozialtraining teilnehmen und regelmäßig die Schule besuchen.

Was im Leben des 15-Jährigen bislang schief lief, macht unter anderem der Umstand deutlich, dass der Schüler, als er von der Polizei als Beschuldigter vernommen werden sollte, um 12 Uhr mittags noch im Bett lag. Die Mutter des Jungen versuchte noch, ihn vor dem Zugriff der Polizei zu schützen.

Keine zweite Bewährungs-Chance

Ein Sachverständiger hatte für den 15-Jährigen eigentlich eine Gefängnisstrafe als bestes Mittel angesehen, um ihm Grenzen aufzuzeigen. Die Jugendkammer sah allerdings rechtliche Probleme, den bislang nicht vorbestraften Angeklagten gleich hinter Gitter zu stecken.

Dafür sparten sie in der Urteilsbegründung nicht mit deutlichen Worten: Bei Verstößen gegen die Bewährungsauflage müsse sich der 15-Jährige auf Härte gefasst machen. „Eine zweite Bewährungs-Chance wird es nicht geben“, stellte der Vorsitzende klar.

Während der 15-Jährige zumindest seine eigenen Tatbeiträge gestanden hatte, hatte der 22-Jährige während des dreitägigen Verfahrens versucht, seinen jüngeren Bruder als treibende Kraft der Brandstiftungen darzustellen. Er sei nur der ahnungslose Trottel gewesen, der den 15-Jährigen von einem Tatort zum anderen fuhr. Eine Version, die das Gericht aufgrund von Zeugenaussagen als widerlegt ansah. „Das glauben sie ja wohl selbst nicht“, kommentierte der Vorsitzende trocken.