Duisburg. Die Sparkasse wird der klammen Stadt jetzt doch mit Gewinn-Ausschüttungen unter die Arme greifen. Das deutete Sparkassenchef Hans-Werner Tomalak am Dienstag bei der Präsentation der Bilanzzahlen 2011 an. Die eigene Sparsamkeit der Bank hat sich ausgezahlt.
Die Sparkasse wird der klammen Stadt jetzt doch mit Gewinn-Ausschüttungen unter die Arme greifen. Das deutete Sparkassenchef Hans-Werner Tomalak am Dienstag bei der Präsentation der Bilanzzahlen 2011 an.
Das Wetter schön und sonnig, von wirtschaftlichen Hochs getragen auch das zurückliegende Geschäftsjahr 2011, das der vierköpfige Sparkassen-Vorstand mit roten Dienstkleidungskrawatten im neuen Kuhlenwall-Karree vorstellte. Zufrieden zeigte sich Sparkassen-Chef Tomalak angesichts einer Bilanzsumme von 5,59 Milliarden Euro und einem Bilanzgewinn von 6,1 Mio Euro.
Kreditsumme "bemerkenswert"
Vor allem im Kreditgeschäft hat die Sparkasse kräftig und weit über das konjunkturelle Plus zugelegt. Von 3,55 auf 3,71 Mrd Euro ist die Kreditsumme angestiegen, „bemerkenswert“, wie Kreditvorstand Joachim Bonn meinte, zog das Firmengeschäft um 9 Prozent an.
Allein an 112 neue Firmenkunden verteilte die Sparkasse Kredite in Höhe von 165 Mio €. „Die Investitionsbereitschaft ist gestiegen“, blickt Bonn positiv auf Duisburgs Wirtschaft. Auch Private leihen sich mehr Geld (plus 2,6 %); die Sparkasse finanzierte allein 1500 Immobilien mit 160 Mio €.
Duisburger Sparkasse traditionell eher "Passivbank"
Ungeachtet der Kreditausweitung ist die Duisburger Sparkasse traditionell eher eine „Passivbank“ mit mehr Einlagen als Krediten. Auf 4,1 Mrd Euro summieren sich die Einlagen der Kunden. „Favorisiert wurden vorwiegend kurzfristige Anlagen bis zu einem Jahr“, so Vorstand Claus-Robert Witte.
Viel Bewegung gab es auf den Depotkonten der Kunden: Für über 671 Mio Euro wurden Papiere gekauft und verkauft: ein Rekord. Satte 1,7 Mrd Euro hat die Bank mittlerweile als Einlagenüberschuss selbst angelegt, mit Zinserträgen von über 40 Mio Euro.
Bisher auf Gewinnen gesessen
Wie die Glucke auf dem Ei saß die Sparkasse bisher auf ihren Gewinnen, die das Eigenkapital mehrten. Das hat sich aus Banksicht ausgezahlt. So stattlich und überdurchschnittlich ist die Eigenkapitalquote des Hauses, dass die Sparkasse locker allen Aufsichtsanforderungen und strenger werdenden so genannten „Basel III“-Grenzen entspricht und auch eine anvisierte Ausweitung des Kreditgeschäftes machbar ist.
Die eigene Sparsamkeit wird die Sparkasse nun lockern, weil Vorstandssprecher Tomalak in „engen Gesprächen“ mit dem städtischen Kämmerer über mögliche Ausschüttungen von Gewinnen steht. Zwei Millionen wollte die Stadt per Ratsbeschluss schon vergangenes Jahr, bekam sie aber nicht.
Nun äußerte Tomalak „Verständnis“ für die Nöte der „Mutter“, die 60 Millionen Euro Haushaltsverbesserung zusammenbekommen muss. Allerdings: Für den „Stadt-Scheck“ sinken wohl die Kapitalaufstockungen für die Sparkassen-Stiftungen.