Duisburg. Duisburg wird beinahe zur Schleckerfreien Zone. Wenn tatsächlich alle Filialen geschlossen werden, die auf der Liste des Insolvenzverwalters stehen, bleiben in Duisburg von insgesamt elf Läden nur drei Filialen in Hochfeld, Rumeln und Ungelsheim übrig. Die Schließung kostet etwa 90 Duisburger Schlecker-Frauen den Job.

Wenn tatsächlich alle Filialen geschlossen werden, die auf der Liste des Schleckerinsolvenz-Verwalters Arndt Geiwitz stehen, werden etwa 90 Duisburger Schlecker-Frauen bei der Agentur für Arbeit vorstellig werden müssen und Duisburg wird beinahe zur Schleckerfreien Zone.

„Wir hatten bei der Betriebsratswahl vor zwei Jahren 28 Läden in Mitte-Süd und noch einmal neun Läden im Norden“, so die Betriebsratsvorsitzende Regine Liebig, die für Mitte und Süd zuständig ist, im Gespräch mit der NRZ. Davon sollen zwei Filialen an der Rheinhausener Straße in Rumeln und Am Finkenacker in Ungelsheim sowie eine XL-Filiale an der Wanheimer Straße erhalten bleiben. Der Rest ist bereits in den vergangenen zwei Jahren geschlossen worden oder steht nun kurz vor der Schließung.

Schlechte Stimmung unter den Angestellten

Auch wenn die Liste, die der Insolvenz-Verwalter den Betriebsräten und der Gewerkschaft Verdi am Freitag per Mail geschickt hatte, offiziell nur eine vorläufige Liste ist, so werden in den Filialen vor Ort anscheinend schon Fakten geschaffen. „Einige Verkäuferinnen, die Dienstagmorgen um 6 Uhr in den Filialen standen und auf Ware warteten, sind schon nicht mehr beliefert worden“, hat Betriebsrätin Liebig von ihren Kolleginnen erfahren.

Dementsprechen „miserabel“ sei auch die Stimmung unter den Angestellten. „Man weiß, man wird gefressen, will es aber nicht wahrhaben“, beschrieb Regine Liebig die Gefühlslage der Schleckerfrauen in Duisburg. Sie selbst war Dienstagmittag auf dem Weg zu einer Tagung des Gesamtbetriebsrats von Schlecker unterwegs, um über die vorläufige Liste zu sprechen und mit dem Insolvenzverwalter zu verhandeln.

Am Mittwoch, 15. März, treffen sich die Beschäftigten zu einer Versammlung im DGB-Haus. Um 12 Uhr wollen sie dort die Öffentlichkeit auf ihre Situation aufmerksam machen.