Duisburg.

Sie hat mittlerweile die Figur einer üppigen Gospel-Diva, und doch ist und bleibt sie die Disco-Queen und lebt, was sie singt: I will survive: Gloria Gaynor, aus den USA eingeflogener Stargast der Sparkassen-Gala.

Das brave kommunale Kreditinstitut kann auch anders: Elegant, chic mit einem Hauch Glamour in der Samstagabend schmuck ausstaffierten Mercatorhalle: Das macht die alljährliche Sparkassen-Veranstaltung für gut 1000 Kunden, die sich die Karten gesichert hatten, zum gesellschaftlichen Ereignis, zur Gala eben, mit der Mischung aus glitzernder Varieté-Show und Ball-Atmosphäre.

Begrüßungscocktails in schlanken Gläsern, Kandelaber auf weiß eingedeckten, langen Tischreihen, kleine Köstlichkeiten aus der Tisch-Speisekarte, der Herr mitunter im Smoking, die Dame im Abendkleid und ein Sparkassen-Direktor Hans-Werner Tomalak , der locker den Banker-Vorstandsposten mit dem Bühnen-Conférencier tauscht, während am VIP-Tisch der SPD-Fraktionsvorsitzende mit dem CDU-Parteichef launig plaudert.

"I am what I am"

Wer SPD-Chef Ralf Jäger in Hinterzimmern bei vertraulichen OB-Kandidatur-Gesprächen wähnte, sah sich getäuscht: Gala statt Polit-Stress. Gar auf ein höchstoffizielles Treffen mit Schwedens Königin Silvia verzichtete der Innenminister, der entspannt und locker wirkte: Hat er einen Kandidaten? Wer wird’s?

Gloria Gaynor weiß derweil, wer sie ist, was sie will: „I am what I am“, ließ die Disco-Ikone der 70er und 80er Jahre zur späteren Stunde zum Auftakt durch den Saal rauschen, nachdem das Vorprogramm mit dem Bankkunden gemeinhin verschreckenden „Steuerfahnder“ und Kabarettist Chin Meyer, mit Clownereien der Fumagallis, Artistik der Huesca-Brothers und Kunststücken mit dem fliegenden Diabolo den Bühnenboden bereitet hatte.

Glitzerndes Konfetti zumm Show-Finale

Jetzt reckten sich auch die Hände hoch, die in zuvor verteilten weißen Handschuhen mit bunt-blinkenden Fingerspitzen steckten. Da fehlte nur noch die funkelnde Disco-Kugel im sonst eher der Klassik vorbehaltenen Konzertsaal. Klassiker sind aber auch Gaynors Dance-Hits, die sich schwerlich nur im Sitzen hören lassen, so wippten die Gala-Gäste im Disco-Fox-Takt zwischen den Tischreihen. Dass die mittlerweile 61-Jährige zwischenzeitlich mal Luft holen musste, was soll’s. I will survive: Da dreht die immer noch stimmgewaltige Queen noch mal ebenso auf wie das Publikum und es fliegt glitzerndes Konfetti zum Show-Finale.

„Never can say goodbye“: Der Tanzparkett-Ohrwurm galt den Gala-Gästen als Devise für eine folgende lange Nacht.