Prozess wegen Altstadt-Schießerei in Duisburg hat begonnen
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Duisburg. . Vor dem Duisburger Landgericht hat am Freitag der Prozess gegen einen 43-Jährigen aus Hochfeld begonnen. Der Mann hatte Ende Juni 2011 auf der Beekstraße in der Altstadt zwei Männer bei einer Schießerei verletzt. Der Angeklagte gab die Tat am ersten Verhandlungstag unumwunden zu.
Die Anklage wirft dem Mann gefährliche Körperverletzung vor. Als er mit einer scharfen Waffe mit Kaliber 9 Millimeter mehrfach in Richtung dreier Männer schoss, habe der Täter zumindest billigend in Kauf genommen, dass es Verletzte gab, so die Staatsanwaltschaft. Gleich zwei Männer waren verletzt worden: Einen trafen drei Kugeln ins Bein - ein Projektil musste im Klinikum Duisburg operativ entfernt werden -, dem anderen zerschmetterte ein Geschoss das Knie.
1500 Euro geliehen
Der Angeklagte gab die Tat am ersten Verhandlungstag unumwunden zu. Der erfolglose gelernte Koch, dessen Versuche sich als Wirt, Reinigungs- und Abbruchunternehmer selbstständig zu machen, immer wieder scheiterten, hatte sich einige Wochen vor der Tat 1500 Euro bei einem Bekannten geliehen.
Doch um die Rückzahlung gab es Streit. Da der Freund mehrfach bei ihm gegessen und getrunken habe, ohne die Rechnungen zu bezahlen, habe er 500 Euro von den Schulden abgezogen. Der Geldgeber sah das aber wohl anders. Am Tatabend habe ihn der Mann mit zwei Begleitern in der Innenstadt angesprochen. „Die waren betrunken und kamen drohend auf mich zu.“ Deshalb habe er seine Waffe gezogen - die er übrigens illegal führte. „Ich hatte Angst.“ Er habe aber nur auf den Boden gezielt, so der Angeklagte.
Eine Aussage, die das Spurenbild stützt: Offenbar prallten die Kugeln tatsächlich vom Beton ab und suchten sich als Querschläger ihren Weg ins Ziel. Ein Kunststück, an dem ein professioneller Schütze wohl gescheitert wäre.
Das Verfahren vor der 4. Großen Strafkammer des Landgerichts wird in der kommenden Woche fortgesetzt.
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