„Daaaa ooooben!“ ertönt ein Schrei aus fast 150 Kinderkehlen. Ihre Finger zeigen auf die Königin der Nacht, als die sich hoch oben auf einer Empore über der Bühne heimlich in die Szenerie schleichen will. Tamino und Papageno nehmen solche Hinweise ihres jungen Publikums dankbar an. Überhaupt gibt es in der „Zauberflöte für Kinder“ zahlreiche interaktive Momente. Und es ist bis in die letzte Reihe zu spüren, wie sehr alle mitfiebern und gebannt dieser Inszenierung von Mozarts wohl berühmtester Oper folgen – über die vollen 75 Minuten.
Bereits in der letzten Spielzeit gab es die verdichtete und kindgerecht aufbereitete Fassung der „Zauberflöte“ zu sehen – das aber nur an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf. Gestern folgte nun die Premiere in Duisburg. Und diese Inszenierung von Barbara Klimo fand vor ausverkauftem Haus statt. Auch für die noch folgenden acht Vorstellungen gibt es keine Karten mehr. Neben einigen Grundschulklassen gehörte gestern sogar eine Kindergarten-Gruppe zu den Staunenden. Sie alle saßen auf Stoffwürfeln, die direkt vor der Bühne ausgelegt waren und für große Bequemlichkeit sorgten.
Überzeugende Schauspieler
Vor allem David Sitka weiß mit den jungen Gästen gekonnt zu spielen. Er ist Tamino. Und wenn dieser seine Prinzen-Jacke falsch anzieht oder besagte Zauberflöte nicht richtig zu bedienen weiß, dann fliegen sofort die Finger der Hilfsbereiten in die Luft. Und die nicht ganz so Geduldigen schreien einfach los.
Das gesamte Ensemble weiß zu gefallen: Der Part des Papageno wird von Richard Sveda mit kraftvoller Stimme und großem Körpereinsatz gegeben. In seinem feuerroten Federkostüm zieht er als verwandelter Vogelfänger alle Blicke auf sich. Florian Simson ist ein über die Bühne irrlichternder Monostatos. Alma Sadé als Pamina kommt in einer leicht punkigen Prinzessin-Version daher. Das funktioniert. Auch Aisha Tümmler (Papagena), Elisabeth Selle (Königin der Nacht), Timo Riihonen (Sarastro) und Lukasz Konieczny (Priester) freuen sich über den fast stürmischen Schlussapplaus. Der galt auch Stephan Dreizehnter an der Querflöte und Laszlo Kerekes am Fagott. Und die Besucher freuten sich, eine Feder als Erinnerungsstück mitnehmen zu dürfen.
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