Duisburg. Es werden Vergleiche gezogen mit dem Jahrhundert-Tenor Fritz Wunderlich. Heute ist Daniel Behle als Guglielmo in Mozarts „Cosi fan tutte“ auf der Bühne des Duisburger Theaters zu erleben.
Seinem „Tamino“ lag München zu Füßen, von „legendären Liederabenden“ schreibt die „Süddeutsche Zeitung“, aber auch von der „jugendlichen Frische“ und der „lyrischen Kraft“ seiner Mozart-partien. Es werden Vergleiche gezogen mit dem Jahrhundert-Tenor Fritz Wunderlich. Heute ist Daniel Behle als Ferrando in Mozarts „Cosi fan tutte“ auf der Bühne des Duisburger Theaters zu erleben.
Tatsächlich zählt Fritz Wunderlich – wie Nicolai Gedda und der schwedische Tenor Jussi Björling – zu den Vorbildern des in Hamburg geborenen Musikers, der das Gesangs- an ein Posaune- und Kompositionsstudium anschloss. „Mein Posaunenlehrer war erleichtert“, sagt Behle schmunzelnd.
Dabei war sein Gesangstalent schon früh entdeckt worden. Ist seine Mutter doch die berühmte Wagner-Sängerin Renate Behle, die den Sohn aufforderte „Komm, sing mal, Junge“ – und natürlich hört, dass er in einer ziemlich schwierigen Arie auf Anhieb das Gis schafft. Dennoch studierte Daniel Behle zunächst Schulmusik mit dem Nebenfach Gesang. „Das klingt aber gut“, habe die Lehrerin gesagt. Und er daraufhin erst bei seiner Mutter Unterricht genommen, später dann beim früh verstorbenen amerikanischen Tenor James Wagner.
Daniel Behle wurde mit Mozarts "Zauberflöte" berühmt
Bekannt wurde Daniel Behle spätestens mit dem Erscheinen der mehrfach prämierten Aufnahme von Mozarts „Die Zauberflöte“ unter der Leitung von René Jacobs im September 2010. Im gleichen Jahr erschien die CD „Die schöne Müllerin/Auf dem Strom“. Er gastiert an der Mailänder Scala, der Staatsoper Wien, der Bayerische Staatsoper München, der Oper Frankfurt, der Staatsoper Berlin, und der Königlichen Oper Stockholm. Im Dezember 2011 folgt sein Debüt bei der Sächsischen Staatskapelle Dresden unter der Leitung von Christian Thielemann mit Bachs „Weihnachtsoratorium“.
Rheinopern-Intendant Christoph Meyer habe schon lange versucht, ihn zu holen, doch erst bei seinem Besuch der Kinderoper „Der gestiefelte Kater“, die seine Freundin Svenja Tiedt inszeniert hat, wurde es konkret. Als Meyer ihm erzählt habe, dass Mozarts „Cosi fan tutte“ ungekürzt aufgeführt werde, „war ich Feuer und Flamme“. Der Ferrando sei eine „großartige Rolle, die anspruchsvollste in den Möglichkeiten, sich auszudrücken“. Weil sich aber in „Cosi“ schon „Arie an Arie“ reihe und die Oper sehr lang sei, werde die zweite Arie von Ferrando im zweiten Teil meist gestrichen. „Ich wollte das Stück mal komplett gesungen haben und sehen, was es kräftemäßig kostet“.
Von Duisburg geht es gleich weiter nach München. Am Samstag wird er im Cuvilliés-Theater zum Liederabend mit Schuberts „Schöner Müllerin“ erwartet.